Jeder, der diese Schilder im Pfossental sah, konnte sich ein Lächeln kaum verkneifen, so Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB). Da hatte doch ein kleiner Tolomei den bereits 1290 erwähnten Eishof willkürlich einfach in "Maso Gelato“ übersetzt. Damit dieser Namensfrevel aber nicht irgendwann amtlich wird, hat der SHB die notwendigen Schritte unternommen.
In einer schriftlichen Mitteilung erklärte das Amt für Naturparke, dass die Schilder „Maso Gelato“ durch „Maso Eishof“ ersetzt werden. Ein Piktogramm statt des „Maso“ wäre allerdings für alle Wanderer ein verständlicher Hinweis zur Gastwirtschaft gewesen.
Nachdem viele Wanderer und Touristen immer wieder über den Namen „Maso Gelato“ witzelten und dahinter sogar eine Eisdiele vermuteten, wurde der Landeshauptmann vom Südtiroler Heimatbund in dieser Angelegenheit angeschrieben. In seinem Antwortschreiben verschanzte sich dieser allerdings hinter dem sogenannten Fitto/ Durnwalder Abkommen und vermied eine klare Aussage. Von Seiten des AVS wurde dann bestätigt:
„Der Eishof ist nicht Bestandteil der 1.500 Namen, welche seitens der Gerichtspolizei erhoben wurden. Für alle anderen Namen, welche in unserer Wegedatenbank enthalten sind, werden seitens des AVS die allgemeinen Richtlinien des Abkommens Durnwalder-Fitto angewendet, wonach dem Namen „Eishof“ einzig der ital. Begriff „maso“ beigefügt wird.
Auch der Tourismusverein Schnalstal bestätigte den Nichtgebrauch des Namens „Maso Gelato“:
„Für sämtliche Unterlagen, Wanderkarten usw. welche von uns als Tourismusverein bearbeitet werden, verwenden wir ausschließlich ie deutsche Bezeichnung jedoch mit dem Zusatz „maso“ oder „malga“.“
Nunmehr hat das Amt für Naturparke, das für die Beschilderung des Naturparkes Texelgruppe, zu dem auch das Pfossental gehört, zugesichert, die beanstandeten Schilder so schnell als möglich auszutauschen.
Da der von wem auch immer erfundene Namen „Maso Gelato“ von einem Südtiroler Landesamt angebracht wurde, muss aber die Frage erlaubt sein, wer sich anmaßt, Höfenamen, die seit mehr als 700 Jahre zur Tiroler Siedlungsgeschichte zählen, ohne Grund zu verfälschen!
Solche „Südtiroler“ sollten zuallererst ihre eigenen Familiennamen übersetzen, wie ehemals unter dem Faschismus erzwungen, bevor sie sich an historischen Tiroler Höfenamen vergreifen!
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes