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Er war ein treuer Sohn seiner Heimat!

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Er war ein treuer Sohn seiner Heimat!

Zum Gedenken an Franz Widmann:
Im Alter von 91 Jahren ist am Mittwochmorgen der langjährige SVP-Spitzenpolitiker Franz Widmann, der Vater des Landesrates Thomas Widmann, friedlich entschlafend den Weg in die Ewigkeit gegangen.

1921 in Bozen geboren, lernte der junge Franz Widmann die Entnationalisierungspolitik der Faschisten kennen, gegen die sein Vater als Vertrauter des Kanonikus Gamper nach Kräften Widerstand leistete. Seiner Familie wurde der Grundbesitz enteignet, damit darauf Häuser für zugesiedelte Italiener gebaut werden konnten.

Nach Kriegsende musste Widmann erleben, dass die faschistische Politik gegen die Südtiroler ungeniert weitergeführt wurde. Dagegen kämpfte er als Bozner SVP-Obmann und als Mitglied der Parteileitung mit aller Kraft an.

In seinem 1998 erschienenen Erinnerungs- und Bekenntnisbuch „Es stand nicht gut um Südtirol“ hat Widmann die Stationen dieses Kampfes, den er an der Seite Hans Dietls führte, eingehend beschrieben.

Widmann hat darin auch als einer der ersten Politiker das Verdienst der Südtiroler Freiheitskämpfer der Sechzigerjahre für die Rettung der deutschen und ladinischen Volksgruppe hervorgehoben und sich damit auch in der eigenen Partei nicht nur Freunde gemacht:

„In den Ereignissen des Juni 1961 war die Verzweiflung eines Volkes explodiert, die sich seit Jahren angestaut hatte. … Ich wage deshalb die Wertung, dass der zum Glück weitgehend unblutige Kampf der Südtiroler um eine Landesautonomie der zweite Freiheitskampf des Südtiroler Volkes war, gleichsam ein Hohelied auf die Freiheit und Menschenwürde: Ein kleines Volk hat sich in scheinbar aussichtsloser Lage zu wehren und zu helfen gewußt.“ (Franz Widmann: „Es stand nicht gut um Südtirol“, Bozen 1998, S. 562 und 666)

 
Bei aller Anerkennung der Früchte, welche die in der Folge von Magnago ausgehandelte „Paket-Autonomie“ dem Land erbrachte, hat Franz Widmann doch auf eine zentrale Schwäche des „Pakets“, auf dessen „fehlende internationale Verankerung“ verwiesen

Nach Magnagos Konzept „sollte die internationale Verankerung ‚de facto‘ erreicht werden, also ohne dass Italien offiziell von seiner Position abrücken musste, wonach das Paket mehr als ein Zugeständnis innenpolitischer Großzügigkeit sei.“

Als ob er späteres Unheil geahnt hätte, hat Widmann in Bezug auf die Durchführungsbestimmungen zum „Paket“ angemerkt: „Die Frage, inwieweit diese vor Aushöhlung und Rücknahme geschützt sind, ist bis heute nicht eindeutig beantwortet.“ (Franz Widmann: a. a. O.: S. 654 f)

Die ungenierte Vorgangsweise der Regierung Monti hat diese Frage leider beantwortet.

Trotz aller Sprechblasen einiger fachlich unbedarfter Politiker, wonach die Südtiroler Autonomie bombenfest „vertraglich abgesichert“ und damit vor dem Internationalen Gerichtshof angeblich zur Gänze „einklagbar“ sei, haben sich Widmanns damalige Bedenken als berechtigt herausgestellt.

Doch nichts auf Erden ist ewig und Südtirol wird sich darauf einstellen müssen, zu neuen Ufern der Freiheit aufzubrechen.

Franz Widmann gab uns in seinem Erinnerungswerk dazu die Mahnung mit auf den Weg, uns auf „die bleibenden Werte des menschlichen Daseins“ zu besinnen damit der selbstlose und opfervolle Einsatz vieler Südtiroler nicht vergeblich gewesen sei: „Es sind Glaube, Familie, Achtung von Tradition, sozialem Bewusstsein, Sitten und Gebräuchen, die Liebe zu Volk und Heimat.“ (Franz Widmann: a. a. O.: S. 668)

Franz Widmann hat diese Werte gelebt. Ehre seinem Andenken!

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB)

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