Der Süd-Tiroler Heimatbund hat heute Vormittag in Meran gegen die Verleihung des Süd-Tiroler Verdienstordens an den italienischen Staatspräsidenten, Giorgio Napolitano, demonstriert. Mit einem Transparent mit der Aufschrift „MIT ORDEN AN ITALIEN RETTEN WIR SÜD-TIROL NICHT“, machten Vertreter des Heimatbundes darauf aufmerksam, dass sich Italien eine Auszeichnung Süd-Tirols nicht verdient hat und die Probleme, die Süd-Tirol aufgrund der Zugehörigkeit zum italienischen Staat nun immer schmerzvoller zu spüren bekommt, damit nicht gelöst werden.
Anstatt sich auf
derartigen Festveranstaltungen selbst zu beweihräuchern, wäre es
sinnvoller, endlich Verantwortung für die Zukunft Süd-Tirols zu
übernehmen und die Weichen in Richtung Selbstbestimmung zu stellen.
Der Heimatbund unterstreicht durch diese Protestaktion aber vor allem
auch die Tatsache, dass sich der Präsident des italienischen Staates
keinen Verdienstorden Süd-Tirols verdient hat, solange es noch immer
Süd-Tiroler Freiheitskämpfer gibt, die von Italien politisch verfolgt
werden und deshalb fernab der Heimat im Exil leben müssen.
Giorgio Napolitano hätte es in der Hand, endlich die längst überfälligen
Begnadigungen auszusprechen und damit einen Schlussstrich unter dieses
leidvolle Kapitel der Süd-Tiroler Geschichte zu ziehen.
Erst in diesem Jahr zeigte sich wieder die persönliche Tragik der
politischen Verfolgung am Beispiel des Pusterer Buas Josef Forer, der
nicht einmal an der Beerdigung seiner eigenen Mutter teilnehmen durfte.
Ein Orden ist stets eine Ehrauszeichnung und gleichzeitig ein Dank für
eine geleistete Tätigkeit. Wofür soll sich Süd-Tirol jedoch bei Italien
bedanken?
Für die unfreiwillige Annexion?
Für die Unterdrückung und Majorisierung Politik?
Für die Folterungen und die politische Verfolgung der Freiheitskämpfer?
Für die fortschreitende Aushöhlung der Süd-Tirol-Autonomie?
Für die finanzielle Ausbeutung Süd-Tirols zur Rettung Italiens?
Italien hat sich diesen Orden schlichtweg nicht verdient!
Süd-Tiroler Heimatbund
Obmann Roland Lang