Pünktlich zur Landung des italienischen Staatspräsidenten in Bozen hat die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT heute Vormittag am Flugplatz gegen die Verleihung des Süd-Tiroler Verdienstordens an den italienischen Staatspräsidenten demonstriert. Es ist geradezu paradox, in der jetzigen Situation, in der Rom beinahe täglich die Süd-Tirol-Autonomie beschneidet, dem italienischen Staatspräsidenten einen Orden umzuhängen und sich damit praktisch bei Italien für die fortschreitende Entrechtung auch noch zu bedanken.
Mit einem großen Transparent haben Vertreter der SÜD-TIROLER FREIHEIT
 darauf aufmerksam gemacht, dass ein Orden an Italien so überflüssig  ist
 wie der Bozner Flugplatz.
 Napolitano genehmigt Gesetze, mit denen Süd-Tirol-Autonomie beschnitten wird
Giorgio Napolitano hat sich nicht nur als Vertreter des italienischen
 Staates, sondern auch persönlich in seiner politischen Funktion als
 Staatspräsident einen Süd-Tiroler-Verdienstorden nicht verdient!
Die SÜD-TIROLER FREIHEIT erinnert daran, dass es Giorgio Napolitano ist,
 der in den letzten Monaten immer wieder die Gesetze der Regierung Monti
 unterschrieben hat, die die Süd-Tirol-Autonomie beschneiden. Obwohl
 Napolitano für die Einhaltung der italienischen Verfassung
 verantwortlich wäre, zu der auch die Süd-Tirol-Autonomie gehört, hat er
 keinen Finger gerührt, um die Süd-Tirol-Autonomie zu schützen. Im
 Gegenteil, er hat jedem Bruch der Verfassung sofort zugestimmt und ist
 somit persönlich dafür verantwortlich, dass die Autonomie von Italien
 einfach übergangen, und Süd-Tirol von Italien finanziell ausgebeutet
 wird.
 In Österreich jammern, aber Italien auszeichnen
Mit der Verleihung des Verdienstordens an den italienischen
 Staatspräsidenten wird auch die Glaubwürdigkeit Süd-Tirols gegenüber dem
 Vaterland Österreich untergraben. Es ist weder für die Politik, noch
 für die Öffentlichkeit  nachvollziehbar, dass die SVP in Österreich über
 die fortwährende Beschneidung der Autonomie durch Italien jammert und
 bereits eine Intervention durch die Schutzmachtfunktion erbittet,
 zeitgleich aber dem höchsten Vertreter Italiens einen Orden verleiht und
 sich damit für die Entrechtung bedankt, anstatt diese mit Nachdruck
 beim Besuch des italienischen Staatspräsidenten zu beanstanden.
SVP leidet an Stockholm-SyndromDas Verhalten der SVP zeigt deutlich auf, dass sie der derzeitigen Krise
nicht gewachsen ist und hilflos der fortwährenden Entrechtung
Süd-Tirols gegenübersteht. Mehr noch, anstatt die notwendigen Schritte
für eine Rettung Süd-Tirols einzuleiten und sich auf die
Selbstbestimmung vorzubereiten, identifiziert sich die SVP zusehends mit
Italien, spricht von der Verantwortung Süd-Tirols für die Rettung
Italiens und verleiht dem italienischen Staatspräsidenten für dessen
persönlichen Einsatz zur Entrechtung Süd-Tirols auch noch einen
Verdienstorden. Diese Identifikation mit dem Peiniger trägt in der
Psychologie einen Namen: Stockholm-Syndrom.
SÜD-TIROLER FREIHEIT – Freies Bündnis für Tirol
Bozen, 5. September 2012



