Der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, bezeichnet das SVP-Ortsnamengesetz als stümperhaftes Flickzeug, das mehr Probleme schafft, als es löst. Bestes Beispiel dafür ist Artikel 4 Punkt 1 Buchstabe C des Gesetzes, welches vorsieht, dass Namen auf Straßenschildern nur mehr dann in ihrer „einsprachig“ historischen Form verwendet werden dürfen, wenn diese nicht unmittelbar, oder INTUITIV (!!!) übersetzt werden können. Mit dem SVP-Gesetz zählt somit nicht die Wissenschaftlichkeit, oder die historische Belegbarkeit eines Namens, sondern das intuitive Gefühl eines Beamten.
Wie absurd intuitive Übersetzungen sind, zeigt sich am Beispiel des Lodner Berggipfels. Tolomei wußte nicht, dass der Begriff Lodner eine Anlehnung an die Lodenfabrikation in Meran im Mittelalter war, deren Stoff der Farbe des Berges glich. Er glaubte, dass der Begriff Lodner vom Glanz der untergehenden Sonne komme, die den Berg wie Feuer lodern lasse und übersetzte den Lodner daher intuitiv mit Cima Fiammante.
Genau dieses Prinzip der intuitiven Übersetzung sieht nun auch das SVP-Ortsnamengesetz vor.
Noch während der Behandlung im Landtag hatte der Landtagsabgeordnete Sven Knoll auf diesen groben Schnitzer im Gesetz hingewiesen. Da zum betreffenden Absatz sogar ein Streichungsantrag vorlag, hätte man den Passus der intuitiven Übersetzung problemlos aus dem Gesetz nehmen können.
Zu diesem Zeitpunkt waren die SVP Abgeordneten aber wohl schon zu müde, oder hatten einfach keine Lust mehr aufzupassen und haben diesen Passus daher im Gesetz belassen.
Somit besteht in Süd-Tirol zukünftig die Verpflichtung, historische Namen intuitiv zu übersetzten.
Tolomei kann stolz auf diese SVP sein!
L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT