LANA – Der Beschlussantrag zur Entfernung der faschistischen Säule, die am Kreisel in der Meraner-Straße/Max-Valier-Straße steht, wurde in der Gemeinderatssitzung vom 31.10.2012 von der Mehrheit (SVP) im Gemeinderat von Lana abgelehnt.
„Damit wurde eine einmalige Chance vertan“, schreibt Richard
Andergassen, Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, in einer
Pressemitteilung. „Die SVP hat es nicht geschafft, über den eigenen
Schatten zu springen und einem Antrag der Opposition zuzustimmen“, so
Andergassen. „Mit diesem Beschluss des Lananer Gemeinderates hätte die
Faschistensäule dem Bunkermuseum ‘Gampen Gallery’ auf dem Gampenpass zur
Verfügung gestellt werden sollen. Dort hätte sie in einem historischen
Kontext erklärt werden können“, so Gemeinderat Richard Andergassen.
Landesrat
Dr. Florian Mussner hatte in der aktuellen Fragestunde (42/Mai/2011)
zur faschistischen Säule in Lana Folgendes mitgeteilt: „Der Obelisk in
Lana ist Zubehör des öffentlichen Gutes-Straße, er wurde im Zuge der
Errichtung des neuen Kreisverkehrs von der Gemeinde Lana auf einer
Nebenfläche des öffentlichen Gutes-Straße errichtet. Die Entfernung
dieses faschistischen Reliktes ist eine ortsinterne Angelegenheit, zu
welcher das Land nur die Unbedenklichkeitserklärung gibt“.
„Einer
Verlegung der Faschistensäule auf den Gampenpass wäre damit nichts im
Wege gestanden“, bekräftigt Gemeinderat Richard Andergassen. „Das
Gegenargument von Bürgermeister Harald Stauder, dass der Betreiber des
Museums die Faschistensäule aufgrund von Platzmangel nicht haben wolle,
sei völlig aus der Luft gegriffen. Wer die militärische Bunkeranlage am
Gampenpass kennt, kann über derlei Aussagen nur den Kopf schütteln“, so
Gemeinderat Richard Andergassen.
Vor genau 90 Jahren ist der
faschistische Marsch auf Rom erfolgt und Benito Mussolini an die Macht
gelangt. Erst vor wenigen Tagen haben Tausende von Faschisten diesem
Ereignis in Predappio gedacht. „Mit der Entfernung der Faschistensäule
hätte man ein starkes Zeichen gegen das Wiederaufleben des Faschismus
setzen können. Leider wurde diese einmalige Chance vertan – dies sollte
uns zu denken geben!“, schließt Gemeinderat Richard Andergassen.