In einem „Dolomiten“- Inserat wirbt der SVP-Kandidat Manfred Schullian unter dem Slogan „Mein Einsatz für Rom“ um die Stimmen der SVP-Mitglieder bei der Basiswahl. Sollte es Herr Schullian wirklich so gemeint haben, wie er es geschrieben hat (als Rechtsanwalt sollte er die deutsche Sprache doch so weit beherrschen), dann wäre es wirklich schwerwiegend.

Ein Südtiroler will sich von seinen Landsleuten in das italienische Parlament wählen lassen, um sich „für Rom“ einzusetzen. Auch wenn er versichern sollte, den Spruch ganz anders gemeint als geschrieben zu haben, so dürfte es sich hier wohl um eine typische Freud’sche Fehlleistung handeln.

Das Unterbewusstsein hat einen Slogan diktiert, der verrät, mit welcher Einstellung die SVP tatsächlich in diese Wahl geht. Sich gemeinsam mit dem Koalitionspartner PD in Rom dafür einsetzen, dass Monti wieder an die Regierung kommt, und dann in Süd-Tirol jammern, weil der gute Wille der SVP, sich für Rom einzusetzen, zu wenig anerkannt wird.

Hartmuth Staffler, Brixen
Hauptausschussmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT