Eine Meinungsumfrage unter den Italienern in der Landeshauptstadt, durchgeführt im Dezember/ Jänner 2012/13 unter Überwachung des italienischen Soziologen, Dr. Claudio Bernardoni zeigt, dass auch bei der italienischen Sprachgruppe ein Umdenken stattfindet: 31% der Befragten befürworten besonders wegen der italienischen Wirtschaftskrise eine Loslösung Südtirols durch Selbstbestimmung, 88% könnten sich in Bozen einen deutschen Bürgermeister, der die Rechte aller Sprachgruppen respektiert, vorstellen.
Da eine Umfrage in ganz Südtirol mit seinen 540.000 Einwohnern mit 530 Befragten repräsentativ ist, kann der SHB von Bozen mit seinen 106.000 Einwohnern, wovon sich 73% der italienischen Sprachgruppe erklärten, mit 168 Befragten von 77.380 Italienern eine repräsentative Umfrage präsentieren. Befragt wurde in der Universität sowie in allen Stadtvierteln von Bozen zu unterschiedlichen Zeitpunkten vom 3. Dezember 2012 bis 3. Jänner 2013 nur in italienischer Sprache.
Nach den Fragen nach Geschlecht, Sprachgruppe, Beruf, Geburtsdatum sowie Studientitel, und in welchem Stadtviertel wohnhaft, wurden 2 Fragen gestellt.
Erste Frage:
„Der letzte Bürgermeister deutscher Muttersprache von Bozen war Julius Perathoner, der zusammen mit dem gesamten Gemeinderat 1921 von den faschistischen Milizen abgesetzt wurde.
Würden sie als Bürger mit italienischen Sprachzugehörigkeit bei den nächsten Gemeindewahlen einen Bürgermeisterkandidaten der deutschen Sprachgruppe wählen, wenn er die Gleichheit aller Sprachgruppen, sowie Rücksicht auf die Anliegen der drei Volksgruppen (Italienische, Deutsche und Ladinische) nehmen würde und außerdem ein ehrlicher und kompetenter Verwalter wäre?“
Von den 168 Befragten (davon 84 männlich, 84 weiblich) antworteten 18 mit Nein, 148 mit Ja, und 3 gaben keine dazu keine Antwort. Damit hätten 88% der Italiener keine Probleme mit einem Bürgermeister der deutschen Sprachgruppe, wenn er kompetent und ehrlich wäre.
Zweite Frage:
„Angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten in Italien und des geschichtlichen Anspruchs des Südtiroler Volkes, wenn nach einem regulär abgehaltenen Referendums Südtirol sich für die Loslösung durch Selbstbestimmung von Rom aussprechen würde, wären sie damit einverstanden?“
Von den 168 Befragten (davon 84 männlich, 84 weiblich) antworteten 116 mit Nein und 52 mit Ja. Damit könnten sich 30,9% der Italiener in Bozen ohne weiteres vorstellen, ohne Italien in Südtirol zu leben.
Damit ist bewiesen, dass im Gegensatz zu einer gewissen Partei sich in Bozen die italienische Sprachgruppe nicht nur einen kompetenten Bürgermeister der deutschen Sprachgruppe eventuell wählen würde (stolze 88%), sondern beinahe ein Drittel der Italiener in der Landeshauptstadt (30,9%) sich auch ein Südtirol außerhalb des italienischen Staates vorstellen können. Auch hier zeigt sich, dass die Italiener nicht mit Rom wirtschaftlich untergehen wollen und Ihnen Südtirol bereits zur Heimat geworden ist.
Die wissenschaftliche Leitung der Umfrage hatte der Soziologe Dr. Claudio Bernardoni übernommen, der bereits verschiedene ähnliche Aufträge für die Provinz, politische Parteien und weitere Institutionen durchgeführt hatte. Selbstverständlich wurden die Fragen in der Muttersprache des Befragten gestellt und immer einzeln durchgeführt!
Es freut mich als Obmann des Südtiroler Heimatbundes natürlich, so Roland Lang, dass bei Rückfragen, von wem die Umfrage ausgehe, in keinem Falle beim Nennen des Südtiroler Heimatbundes Schimpfworte oder Beleidigungen usw. ausgesprochen wurden, bzw. die Umfrage abgebrochen werden musste!
Der Fragebogen sowie die Ergebnisse können beim Südtiroler Heimatbund unter http://www.suedtiroler-freiheitskampf.net/index.php angefordert werden.
Im Bild: Das Team der Umfrage-V. l. n.r. Meinrad Berger, Claudio Bernardoni und Roland Lang