Am 26. Jänner jährt sich zum 650. Mal die Übergabe Tirols an die Habsburger und somit die Zugehörigkeit Tirols zu Österreich. Wenn dieses Jubiläum am kommenden Wochenende mit einem großen Festakt in der Hofburg von Innsbruck begangen wird, so kann nicht darüber hinweg gesehen werden, dass dieses Jubiläum von Tirol nur bedingt mit Freuden gefeiert werden kann. Das Kernland Tirols -nämlich Süd-Tirol- ist nach wie vor vom Rest der Heimat abgetrennt und steht gegen seinen Willen unter italienischer Verwaltung.
Als Margarete, Gräfin von Tirol, am 26. Jänner 1363 alle ihre väterlichen Erblande, Rechte und Besitzungen ihren nächsten Verwandten, den Herzogen Rudolf, Albrecht und Leopold von Österreich übereignete, begann für Tirol eine über Jahrhunderte andauernde Verbindung mit dem Haus Österreich. In dieser Zeit entwickelte sich Tirol zu einem der strategisch wichtigsten Länder und erfuhr insbesondere im angehenden 20. Jahrhundert eine wissenschaftliche, technische- und touristische Entwicklung, von der Tirol bis zum heutigen Tag profitiert. Mit seinen 3 Sprachgruppen war Tirol auch ein Vorreiter des Zusammenlebens mehrerer Volksgruppen.
Diese positive Entwicklung Tirols fand erst mit der Aggression Italiens im 1. Weltkrieg und der darauf folgenden Teilung und Zwangsangliederung Süd-Tirols an Italien ein jähes Ende.
Süd-Tirol mag nun zwar schon seit mehr als 90 Jahren unfreiwillig zu Italien gehören, hat mit diesem Staat aber bis heute nichts gemein. Während Italien Süd-Tirol wirtschaftlich und politisch nur Probleme bereitet und in der Vergangenheit keine Gelegenheit ausgelassen hat, das südliche Tirol zu einer italienischen Provinz zu machen, hat Österreich Süd-Tirol auch nach dessen Abtrennung stets unterstützt.
Es gilt dem Vaterland Österreich daher auch einmal zu danken. Ohne die finanzielle Unterstützung, die Schulbücher, die unentgeltliche Ausbildung an den Universitäten, aber vor allem ohne den politischen Einsatz, gäbe es Süd-Tirol heute gar nicht mehr.
Das Jubiläum der 650 jährigen Zugehörigkeit Tirols zu Österreich sollte daher zuvörderst als Standortbestimmung genutzt werden. Die Zukunft Tirols kann nicht in der Teilung liegen. Gemeinsam hätten die Tiroler Landesteile alle wirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen, sich bestmöglich zu entfalten und den Tirolern an Etsch und Inn eine gesicherte Zukunft zu bieten. Es bedarf daher der Weitsicht und des Mutes von Seiten der Politik, die Trennung Tirols endlich zu überwinden und das wieder zusammenzuführen, was zusammen gehört.
L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT