Mit voller Schärfe verurteilt die SÜD-TIROLER FREIHEIT die Aussagen von Silvio Berlusconi bei einer heute (27. Jänner) stattgefundenen Gedenkveranstaltung. Die schockierenden Aussagen Berlusconis, so nannte er die Rassengesetze Mussolinis nur einen „schlimmen Fehler“, sonst aber hatte der ehem. Ministerpräsident viel Lob an den Duce übrig. Seine Aussage, dass der Diktator „in vielen Bereichen gute Dinge getan habe“, ist eine Ohrfeige besonders für die Südtiroler. Denn unter dem Duce wurde den Südtirolern nicht nur der deutsche Name auf den Grabsteinen verboten, sondern in guter Zusammenarbeit mit den Nazis sollten sie sogar vertrieben werden.
Der Ort und der Zeitpunkt- eine Veranstaltung im Gedenken der Opfer des
Holocaust in Mailand sowie am Holocaust- Gedenktag- machen die Aussagen
Berlusconis umso schwerwiegender. Berlusconi ist ehem. Ministerpräsident
und Vorzeigekandidat des PdL bei den Parlamentswahlen. Wenn ein so
bekannter Politiker solche Aussagen macht, so will er damit bewusst eine
Wählergruppe ansprechen, die noch immer der Zeit der faschistischen
Diktatur nachtrauert. Anscheinend sind das leider so viele, dass sich
der gerissene Politiker damit viel Zuspruch erwartet.
Es wäre
höchst an der Zeit, dass Staatspräsident Napolitano sich für die
verharmlosenden bis gutheißenden Aussagen von italienischen Politikern
zum Faschismus in aller Form bei den europäischen Nachbarstaaten, die
zum Teil selbst Opfer des faschistischen Imperialismus waren,
entschuldigt. Und auch die Verfolgten der Volksgruppen und Minderheiten
innerhalb des Staates in seine Entschuldigung miteinschließt.
Es
darf niemanden in Europa verwundern, dass die Südtiroler als verfolgte
und gedemütigte Volksgruppe unter dem Faschismus, diesem Staat den
Rücken kehren wollen und werden. Denn einmal Faschist- immer Faschist!
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT