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Vor 80 Jahren: Beginn der Nazidiktatur. Hakenkreuz auf NS-Reichsparteitagsgelände 1945 entsorgt

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Vor 80 Jahren: Beginn der Nazidiktatur. Hakenkreuz auf NS-Reichsparteitagsgelände 1945 entsorgt

Vor 80 Jahren, am 30. Jänner 1933, kamen in Deutschland die Nazis an die Macht. Genauso wie die italienischen Faschisten errichteten sie eine menschenverachtende Diktatur und gleichzeitig bombastische Gebäude, Kultstätten und Denkmäler, um so in Stein, Marmor und Bronze ihre Parteisymbole, ihre Ideologie und ihre Phrasen zu verewigen, so Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT. 

Nach dem Zusammenbruch der Diktatur wurden in Deutschland die Hakenkreuze und anderen NS-Symbole beseitigt. So wurde 1945 das riesige Hakenkeuz auf der sogenannten Zeppelinbühne des Reichsparteigeländes in Nürnberg (Bild) gesprengt. Weithin sichtbar wurde dem Aufmarschgelände durch Stahl und Glas sein nationalistischer Größenwahn genommen. Historiker und Ewiggestrige in Südtirol und in Italien sollten sich das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ansehen- so sieht der richtige Umgang mit faschistischen Relikten aus!  

Das gesamte Gebäude des Reichsparteitagsgeländes wurde mit  einem weithin sichtbaren Keil aus Stahl und Glas, der gleichsam als tötender Pfahl in das ideologische Herz des monumentalen Nazibauwerks hineinsticht, zur Gedenkstätte umfunktioniert. Alle Hakenkreuze und nazifaschistischen Zeichen und Schriften wurden beseitigt und im Inneren erinnert ein Dokumentationszentrum an die Verbrechen der Hitler- Diktatur. Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände wurde am 4. November 2001 eröffnet.  Genau an jenen Tag im Jahr, an dem  italienische Neofaschisten noch immer Kränze beim faschistischen Siegesdenkmal niederlegen. Da der ehemalige nationalsozialistische Prunkbau, auf dem während der NS-Diktatur tausende von Nazis aufmarschierten,  auch von außen sofort als Gedenkstätte  erkennbar ist, wird  er auch von den Neonazis gemieden. Die Dauerausstellung „Faszination und Gewalt“ weist damit auch auf die suggestive Gefährlichkeit von Bauten hin, die ein Regime zur Verherrlichung seiner Ideologie errichtet.

In Südtirol aber scheinen die Uhren rückwärts zu laufen. Die beleidigenen Inschriften “credere, obbedire, combattere“ (an den Faschismus „glauben“, ihm „gehorchen“, für ihn „kämpfen“) und „Hic patriae fines siste signa. Hinc ceteros excoluimus lingua legibus artibus“.(„Hier an den Grenzen des Vaterlandes setze die (Feld-)Zeichen. Von hier aus bildeten wir die Anderen durch Sprache, Gesetze und Künste“) schmücken nach wie vor das faschistische Siegesdenkmal in Bozen, dessen Säulen als Liktorenbündel gestaltet sind, die in der Mussolini-Ära Symbole des Faschismus waren.

Statt die faschistischen Parteizeichen zu entfernen, wurde das Siegesdenkmal aufwendig renoviert. Vor dem reitenden „Duce“ auf dem Gerichtsplatz werden Ausstellungen des italienischen Militärs, Märkte und Feste durchgeführt. Das alles trotz einer seit 2 Jahren vorliegenden schriftlichen Genehmigung aus Rom, eine Entfernung bzw. Umgestaltung der faschistischen Relikte vorzunehmen.

Anscheinend sind Historiker und Politiker in Südtirol nicht in der Lage, der „Faszination und Gewalt“ der faschistischen Diktatur mit Zivilcourage zu begegnen und Fakten zu schaffen. Die neuen Faschisten jubeln darüber!

Man stelle sich zum Vergleich vor: In Innsbruck stünde ein auf riesigen Hakenkreuzen ruhendes NS-Denkmal, dessen Inschrift die Unterwerfung fremder Völker verherrlichen würde. Das österreichische Bundesheer und zahlreiche Politiker würden dort im Rahmen von Aufmärschen und Feiern Kränze niederlegen. Die ganze Anlage wäre durch elektronische Anlagen vor Protestaktionen von Antifaschisten geschützt und die Republik Österreich würde auf Kosten der Steuerzahler das Denkmal immer wieder renovieren. Es würde internationale Proteste hageln und Italien würde an der Spitze der Protestierenden stehen.
 
Siehe dazu auch: http://www.youtube.com/watch?v=JFdoGlUmBSo
 
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT

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