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Historische Geste Tschechiens – Wann entschuldigt sich Italien bei Süd-Tirol!?

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Historische Geste Tschechiens – Wann entschuldigt sich Italien bei Süd-Tirol!?

Mit einer mutigen Rede im Geiste Europas ließ Petr Nečas, Ministerpräsident Tschechiens, gestern im bayrischen Landtag aufhorchen. Zum ersten Mal entschuldigte sich ein offizieller Vertreter des Landes für die Verbrechen an den Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. Es waren große Worte und Gesten der Versöhnung, besonders vor dem Hintergrund der wechselhaften Geschichte zwischen Deutschland und der ehemaligen Tschechoslowakei. Die historische Demut Nečas wirft unweigerlich die Frage auf, wann sich Italien endlich seiner Geschichte stellt, sich bei Süd-Tirol entschuldigt und die letzten noch lebenden Freiheitskämpfer begnadigt?!

„Wir bedauern, dass durch die nach Kriegsende erfolgte Vertreibung
sowie zwangsweise Aussiedlung der Sudetendeutschen aus der damaligen
Tschechoslowakei, die Enteignung und Ausbürgerung vielen unschuldigen
Menschen viel Leid und Unrecht zugefügt wurde“, so die Worte Nečas vor
dem bayrischen Landtag, die mit stehenden Ovationen quittiert wurden.
Eine mutige und bemerkenswerte Geste des Vertreters eines Landes, das
selbst lange unter der nationalsozialistischen Herrschaft leiden musste.

 „So
viel Weitsicht und Demut vor der Geschichte würde man sich auch von
italienischen Politikern wünschen“, so Stefan Zelger von der SÜD-TIROLER
FREIHEIT. Noch nie hat sich ein Vertreter Italiens, egal welcher
politischen Couleur, für zwei Jahrzehnte Faschismus in Süd-Tirol
entschuldigt. Kein Wort des Bedauerns kam italienischen Politikern für
die Majorisierungspolitik der Nachkriegszeit über die Lippen; niemand
hat sich für die massiven Folterungen der 1960er Jahre entschuldigt,
geschweige denn die Opfer entschädigt. Noch immer dürfen die drei noch
lebenden „Pusterer Buam“ nicht ihre Heimat betreten.

„Präsident
Napolitano hat im Ausklang seiner politischen Laufbahn die historische
Chance, mit der Begnadigung der Pusterer ein neues Kapitel zwischen
Italien und Süd-Tirol zu öffnen. Sollten aber auch sie nur als Tote
heimkehren können, wäre das ein nie wieder gutzumachender Schatten in
den gegenseitigen Beziehungen“, so Stefan Zelger von der SÜD-TIROLER
FREIHEIT abschließend.

Stefan Zelger,
Hauptausschussmitglied und Gemeinderat der SÜD-TIROLER FREIHEIT Tramin

Link zur Rede Petr Nečas:
http://www.bayern.landtag.de/images/content/Rede_Necas.pdf

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