Die Landtagsabgeordneten der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT, Eva Klotz und Sven Knoll, haben im Landtag einen Beschlussantrag zu den Plänen der Errichtung einer Medizinischen Hochschule in Bozen eingereicht, welcher am 6. oder 7. März im Landtag behandelt wird. Darin wird auf eine Alternative verwiesen, die nicht nur viel weniger kosten würde, sondern auch in jeder Hinsicht vorteilhafter und attraktiver wäre: die Anbindung an die namhafte Medizinische Universität in Innsbruck durch Einrichtung von „Akademischen Lehrabteilungen“ dieser Einrichtung in Südtirol.
Bei der Pressekonferenz heute Vormittag haben der bekannte Univ.
Prof. Dr. Dr. h. c. Raimund Margreiter von der Medizinischen
Universität Innsbruck sowie die beiden Fraktionssprecher Pius Leitner
(Freiheitliche) und Hans Heiss (Grüne) ebenfalls zum Thema Stellung
bezogen.
Die bisherigen Pläne zur Errichtung einer
Medizin-Hochschule in Bozen als faktische Außenstelle der Universität
Florenz gründen nicht nur auf falschen Angaben (angeblich zu wenig
Studienplätze), sondern verfehlen auch ihren Zweck, nämlich die
Ausbildung guter Ärzte, Sicherung der Qualität und Attraktivität der
Arbeitsplätze!
Die bisher garantierte Qualität der ärztlichen
Versorgung in Südtirol ist in erster Linie auf die gute Ausbildung von
Ärzten an renommierten Universitäten mit ausgezeichneten Kliniken (z. B.
Innsbruck) zurückzuführen und auf großen persönlichen Einsatz vieler
Ärzte, die ihrem Eid folgend, mit Idealismus und Hingabe die Patienten
betreuen. Dies wird von manchen Statistikern bzw. Verwaltern des
Krankenhauswesens kaum honoriert!
Nun will man mit der Errichtung
einer sündteuren provinziellen Medizin-Hochschule den bisherigen Weg
verlassen. Man will (wieder einmal!) für viel Geld Leute von außen
einkaufen, anstatt die Ressourcen im Land zu nützen und die bewährte
Anbindung an das medizinische Juwel in nächster Nähe, nämlich Innsbruck,
zu intensivieren. Die Universität Innsbruck bildet seit 1674 bis heute
in hervorragender Weise den Großteil unserer Ärzte aus. Sie strahlt ins
ganze Land aus, die Universitätsklinik genießt nicht nur Weltruf,
sondern von jeher auch das Vertrauen der Bevölkerung, Südtirol hat ihr
sehr viel zu verdanken!
Im Krankenhaus Bozen gibt es bereits 2
Lehr-Abteilungen, an denen Studenten betreut werden und damit als
Akademische Lehrabteilungen arbeiten (Innere Medizin: Prof. Christian
Wiedermann und Urologie: Primar Armin Pycha). Statt dass sie belohnt
würden, behandelt man sie offenbar wie jede andere Abteilung, was dann
sogar einen Nachteil bedeutet: Sie betreuen zusätzlich zur täglich
anfallenden Arbeit die Studenten, ohne dass ihnen mit Ressourcen unter
die Arme gegriffen wird!
Ab vier Lehrabteilungen kann das
Krankenhaus zum „Akademischen Lehrkrankenhaus der Medizinischen
Universität Innsbruck“ erhoben werden. Es braucht vor allem den
politischen Willen und entsprechende administrative Entscheidungen, um
das KH Bozen zu einem solchen aufzurüsten. An einem gut organisierten
Lehrkrankenhaus, an dem Leistung belohnt wird, möchten sicher mehr Ärzte
arbeiten als am bestehenden! Südtirol hat bisher praktisch nur
Grundversorgungskrankenhäuser. Die sind für junge Ärzte nicht attraktiv
genug. Um guten Mediziner- Nachwuchs im Land zu halten, muss man Anreize
schaffen! Das kostet nicht nur weniger, sondern garantiert die
notwendige wissenschaftliche und fachliche Anbindung an ein bewährtes
Klinik- Zentrum. Das sichert nicht nur die Qualität, sondern garantiert
weiterhin ausgezeichnete ärztliche Versorgung in jenen Fällen, für
welche die Südtiroler Krankenhäuser nicht die nötige Kapazität haben!
Der
Beschlussantrag der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT zielt darauf ab, die
Landesregierung zu verpflichten, von ihren bisherigen Plänen abzugehen
und der oben dargelegten Möglichkeit den Vorzug zu geben.
Eva Klotz und Sven Knoll
Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT