1977 erklärte die UN- Generalversammlung den 8. März zum internationalen Feiertag, um die Rechte der Frauen zu stärken. Zum Jubeln ist den Frauen nach 36 Jahren Frauentag trotzdem nicht.
Südtirols Frauen haben sich zwar gleiche Bildungschancen erarbeitet und können mittlerweile eine höhere schulische Ausbildung nachweisen, bekommen aber immer noch viel weniger bezahlt als ihr männlichen Kollegen. Die neue Astat- Studie belegt, dass Frauen als abhängig Bedienstete ca.17% weniger verdienen als Männer. Dieses Unrecht kann durch nichts entschuldigt werden!
Auch um Anerkennung der Kindererziehungs- und Pflegezeit für Familienmitglieder als Rentenjahre kämpfen Frauen seit langem umsonst, obwohl die Erbringung dieser Dienste dem Staat/Land ein Vielfaches kosten würde.
Das Recht, mit Kindern zu leben und berufstätig zu sein, würde flexiblere, familiengerechte Arbeitszeiten verlangen, auch da sind die Arbeitgeber in Südtirol zu schnellerem Handeln aufgefordert.
Zwar hat sich das Männerbild in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt, von gleichberechtigter Teilhabe von Männern an Hausarbeit und Kindererziehung ist aber keine Rede. Die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau in Südtirol ist noch immer traditionell, die Hausarbeit ist nach wie vor Frauensache, oftmals zusätzlich zur beruflichen Tätigkeit. Frauen arbeiten neben ihrem Beruf vier Stunden mehr im Hauhalt als ihre Partner.
Es muss festgehalten werden, dass der Internationale Frauentag zwar ein Umdenken, aber den Frauen weder wirkliche Gleichstellung noch gleiche Entlohung gebracht hat.
Barbara Klotz
Sprecherin der Frauengruppe
der SÜD-TIROLER FREIHEIT