Bernhard Zimmerhofer, Gemeinderat der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT, mahnt die politischen Entscheidungsträger, im Rahmen der grenzüberschreitenden europäischen Zusammenarbeit EVTZ den dringend notwendigen Zusammenschluss der Bergrettungsdienste zu ermöglichen. Denn im grenzüberschreitenden Informationsfluss liegt einiges im Argen.
Im Rahmen des Interreg-Projektes SUMMIT werden unter Zusammenarbeit mit Forschern vom Institut für Geographie der Uni Innsbruck und des TIS Bozen in Prettau Workshops zu Informationsoptimierung im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes abgehalten. Diese Initiative ist sehr zu begrüßen, denn zu viele Unstimmigkeiten erschweren die Arbeit der Bergretter.
Die EU-weite Notrufnummer ist 112, aber bei uns die 118, während die 112 bei uns anderweitig besetzt ist.
Ein großes Ärgernis ist, wenn man sich in Grenznähe z.B. am Alpenhauptkamm bewegt, man oft von einem Sendegebiet zum nächsten und wieder zurück wechselt und man jedesmal mit SMS bombardiert wird. Ein gemeinsamer (oder europaweiter) Telefonanbieter über die Grenze hinweg wäre hier sehr hilfreich, um im Notfall unbürokratischer und schneller ans Ziel zu kommen.
Gar einige „tote Winkel“ beim Netzempfang sind noch abzudecken.
Als ehemaliges Mitglied des Bergrettungsdienstes, und somit mit der Sachlage vertraut, habe ich folgende Vorschläge an die politischen Entscheidungsträger:
Zusammenlegung sämtlicher Rettungsdienste (z.B. bei der Bergrettung) zu einem einheitlichen Landesdienst, um alle finanziellen und materiellen Ressourcen optimal nutzen zu können. Doppel- und Mehrgleisigkeiten können wir uns nicht mehr leisten! Wer nicht mitmacht, soll von der Landesförderung ausgeschlossen werden.
Einen einheitlichen, grenzüberschreitenden Wetter- und Lawinenlagebericht. So kommt es z.B. oft vor, wenn ich eine Skitour in den Zillertalern mache, so bewege ich mich nicht nur auf der Südseite, sondern komme oftmals auch weit in das nordseitige Gebiet hinein.
Eng abgestimmte, bzw. gemeinsam organisierte Flugrettung für Gesamttirol, um einerseits Kosten zu sparen, und andererseits dem Verunglückten durch den nächstgelegenen Rettungshubschrauber schnellstmögliche Hilfe zukommen zu lassen. So wäre z.B. der Hubschrauber aus Lienz oder Schwaz schneller im Ahrntal, als jener aus Brixen!
Endziel muss, über alle Eitelkeiten hinweg, ein Gesamttiroler Bergrettungsdienst sein, mit einer gemeinsamen Führungsstruktur, einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit, gemeinsamer Aus- und Weiterbildung, gemeinsamer Flugrettung usw.
Im Rahmen der Möglichkeiten zur grenzüberschreitenden europäischen Zusammenarbeit (durch das Madrider Abkommen bzw. EVTZ- Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit) ist dies auch umsetzbar!
Bernhard Zimmerhofer
Gemeinderat der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT/Ahrntal