Wenn nicht wir, wer dann wird die Missachtung der Zweisprachigkeit bei der neuen Briefmarke mit Schloss Trauttmansdorff kritisieren, so Roland Lang, Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT. Es ist anscheinend noch nicht bis in die römischen Postämter und in das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung durchgedrungen, dass in Südtirol eine Zweisprachigkeitspflicht besteht.
Eine Briefmarke ist immer auch eine willkommene Werbung. Aber wenn diese
nur einsprachig mit „Giardini di Castel Trauttmansdorf di Merano“
erscheint, so ist sie keine Werbung sondern der Beweis dafür, das in
den römischen Ministerien entweder Ignoranz oder noch immer
faschistischer Geist regiert. Außerdem spiegelt sie nicht das friedliche
Zusammen verschiedener Volksgruppen in Südtirol wider.
Der Name
der Stadt Meran, die am Fuße von Schloss Tirol liegt, entstand bereits
1242. Erst 1817 taucht dann auch der Name Merano auf. Unter dem
Faschismus wurde dann der alleinige Name Merano (Prontuario 1923)
amtlich! Anscheinend ist man in Rom in dieser Zeit stehengeblieben!
Die
einsprachige Briefmarke soll ab dem 5. April erhältlich sein. Im
Postamt von Meran soll an diesem Tag die nur italienische Briefmarke zur
Entwertung verwendet werden. Da hier ein klarer Fall der Missachtung
der Zweisprachigkeit vorliegt, sollten der Bürgermeister von Meran, Dr.
Günther Januth sowie der Südtiroler Postdirektor Dr. Ferdinand
Unterkircher Mut zeigen und die Verwendung der Briefmarke im Postamt
Meran zumindest am Erstausgabetag untersagen.
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT