Die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT erinnert anlässlich des Tages der Arbeit am 1. Mai an den Wert der menschlichen Arbeit, der besonders in Krisenzeiten Vorrang einzuräumen ist und die Voraussetzung für soziale Gerechtigkeit ist. Jeder Arbeitslose ist einer zu viel! Die Jugendarbeitslosigkeit auch in Südtirol bedarf besonderer Maßnahmen. Die Abgeordneten Eva Klotz und Sven Knoll haben daher folgenden Beschlussantrag auf die Mai- Tagesordnung des Südtiroler Landtags setzen lassen:
Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit
Im Dezember 2012 haben die Region Lombardei, der Unternehmerverband „Assolombarda“, die „INPS Lombardia“ und die Gewerkschaften CGIL, CISL und UIL eine Übereinkunft getroffen, welche es Arbeitnehmern, die höchstens 3 Jahre vor der Pensionierung stehen, ermöglicht, in Teilzeitarbeit zu gehen und den Arbeitsplatz mit einer jungen Kraft zu teilen. Für jene Mitarbeiter, die in Teilzeit gehen, integriert die Region die Pensionsbeiträge auf die 100 Prozent.
Diese Maßnahmen werden vorläufig als Versuch für die Jahre 2013 bis 2015 durchgeführt und von den Gewerkschaften CGIL, CISL und UIL mitgetragen. Einerseits ist es eine Hilfe für junge Arbeitslose und andererseits eine Entlastung jener Arbeitnehmer, deren Kräfte in Jahrzehnte langer Arbeit aufgebraucht sind. So ist beiden geholfen!
Die gesetzliche Anhebung des Renten- Antrittsalters wirken sich in mehrfach negativer Weise auf den Arbeitsmarkt aus: einerseits führt es zur Überalterung der Arbeitskräfte, andererseits zu Jugendarbeitslosigkeit. Dem versucht man mit genanntem Modell entgegen zu wirken.
Auf diese Weise steigt auch die Flexibilität in den Betrieben, weil junge Kräfte die Möglichkeit bekommen, sich einzuarbeiten, und ältere Mitarbeiter ihren Ausstieg aus dem Erwerbsleben besser vorbereiten und staffeln können.
Der INPS kommen die versicherungs- und lohntechnischen Aufgaben zu. Die entstehenden Mehrkosten teilen sich der jeweilige Arbeitgeber und die Region.
Der Landtag verpflichtet die Landesregierung,
dieses Modell in Augenschein zu nehmen und zu prüfen, ob das Land Südtirol mit seiner Autonomie nicht auch diesen Weg einschlagen könnte, um der Jungendarbeitslosigkeit entgegen zu wirken.
Lt. Abg. Dr. Eva Klotz und Sven Knoll
20. 3. 2013