Der im Februar 2012 in Leifers eröffnete Sitz von Casapound ist wieder geschlossen. Damit haben die „Faschisten des dritten Jahrtausend“ nach der Bar „Otto“ in der Damatienstraße in Bozen einen weiteren Treffpunkt verloren, stellt Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT zufrieden fest. Leider bestehen noch die faschistische Bibliothek „Non Conforme“ von Casaitalia im Europaviertel sowie der schwarze Treff „Roccaforte“ im Maria Heimweg, beide in Bozen. Es bleibt zu hoffen, so die SÜD-TIROLER FREIHEIT, dass auch diese Faschiotreffs baldigst geschlossen werden.
Der Mietvertrag für den rechtsradikalen Treff in Leifers galt bis 2018, aber die Schlappe von Casapound bei den Parlamentswahlen führte wahrscheinlich zur Schließung. Bei dieser hatten Gianluca Iannone und seine Kameraden im Senatswahlkreis Bozen Unterland nur magere 1,3 % erhalten. Außerdem prüfte die Gemeinde rechtliche Schritte gegen den Sitz von Casapound, da das Gebäude sich in einem Gewerbegebiet befindet.
Aufgefallen ist Casapound besonders im September des vergangenen Jahres, als vermummte Mitglieder der Organisation in Bozen eine Oberschule überfallen und mit Geschrei gegen die italienische Regierung gehetzt hatten. Bereits 1922 überfielen faschistische „Squadristi“ Bozen, besetzten eine Schule- es war damals die Generalprobe für den Marsch auf Rom!
„Faschist des dritten Jahrtausends“
In einem Interview mit dem Autor von „Pornopolitica“, welches am 15. September 2008 veröffentlicht wurde, erklärt Iannone, Chef von Casapound, er sehe sich als „Faschist des dritten Jahrtausends“. Seine Leidenschaft für den Fußballclub Roma begründet er damit, dass dieser 1927 „von seiner Exzellenz Benito Mussolini“ gegründet worden ist. Den Massenmord an den Juden relativiert Iannone in rechtsextremen Stereotyp: „Ja [es hat Gaskammern gegeben], genauso wie es den Bombenteppich auf die Zivilbevölkerung von Dresden gegeben hat.“ Hitler bezeichnet er als „Revolutionär“.
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT