Reinhild Campidell, Gemeinderätin der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT in Meran, zeigt sich überaus verwundert über den Vorschlag der Meraner Künstlervereinigung „Muck“, eine Straße nach Ezra Pound, bekennender Bewunderer von Hitler und Mussolini, zu benennen. Dieser Vorschlag ist eine Provokation, die entschieden zurückgewiesen werden muss.
Der Vorstoß ist auch insofern inakzeptabel, zumal somit die menschenverachtende Ideologie des Faschismus und Nationalsozialismus anerkannt würde. Ezra Pound war ein Fürsprecher des italienischen Diktators Benito Mussolini und verbreitete nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges antiamerikanische und antisemitische Propagandareden. Pound machte zudem die Juden für die Herrschaft des Wuchers und des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges verantwortlich.
In Meran gibt es bereits umstrittene Straßennamen, wie etwa die Otto-Huber-Straße, die bereits mehrfach von Reinhild Campidell beanstandet wurde. Der faschistische Held „Otto(ne) Huber“ beteiligte sich an den italienischen Kolonialkriegen in Afrika. Die Beibehaltung der Benennung hält die Meraner Gemeinderätin für unpassend.
Als absolut unverständlich bewertet die Meraner Gemeinderätin, Reinhild Campidell, die Aussage des Koordinators des Meraner Stadtarchivs, Elmar Gobbi, der meinte, die literarische Leistung sei von seiner politischen Überzeugung getrennt zu bewerten. Auch die Aussage, dass es sich bei Ezra Pound um die einzige „Meraner“ Persönlichkeit mit Weltruf handelt, stimmt so nicht. Es gab eine Reihe von Persönlichkeiten, welche Meran zu ihrem Ruhm als Kurstadt verhalfen, wie beispielsweise Kaiserin Elisabeth.
Reinhild Campidell
Meraner Gemeinderätin der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT