Am 6. Juli feierte in Schenna Roman Öttl seinen 90. Geburtstag. Geboren im fernen Jahr 1923 wurde sein Leben von Krieg, Diktaturen und dem Kampf für die Heimat maßgeblich geprägt. Trotzdem ließ sich Roman niemals unterkriegen- das bewies er durch seine humorvollen Einlagen bei der Geburtstagsfeier, die der Südtiroler Heimatbund ihm zu seinem hohen Geburtstag in einem Schennener Gasthaus organisierte. Dabei ließ es sich die Gastwirtsfamilie Tammerle nicht nehmen, für die hervorragende Marende zu Ehren ihres Nachbarn und Freundes Roman keinen Euro zu verlangen.

Doch nicht nur zum Essen und Trinken hatte sich der Heimatbund bei der Geburtstagsfeier getroffen, es war auch ein großer Dank für den Mitbegründer der Schützenkompanie Erzherzog Johann Schenna, dem jahrelangen Schriftführer des örtlichen Frontkämpferverbandes und natürlich ein Tiroler Vergeltsgott für sein Wirken im Südtiroler Heimatbund. Roman rettete auch zwei Menschenleben- einen Wanderer, der sich am Ifinger verstiegen hatte und einen Ertrinkenden aus einem Beregnungsspeicher in der Umgebung von Schenna.

So erinnerte der damalige Obmann Sepp Mitterhofer in seiner Rede vor dem gestandenen „Geburtstagskind“ an das harte, aber auch durch freudige Ereignisse geprägte Leben von Roman:
„Wir sind heute zusammengekommen, um unser viele Jahre aktives Mitglied Roman Öttl zum 90. Geburtstag zu gratulieren. Einem Menschen, der sich ein Leben lang für die Freiheit unserer Heimat eingesetzt hat!
Schon als junger Bursche musste er beim zweiten Weltkrieg einrücken und kam an die Ostfront. Drei Jahre hörte er dort Kugeln um die Ohren pfeifen und viele seiner Kameraden mussten dort ihr junges Leben lassen. Nach Kriegsende kam Roman für zwei lange Jahre in die russische Kriegsgefangenschaft und konnte endlich nach 5 Jahren in die Heimat zurückkehren.

Nach mehreren Jahren heiratete er seine Rosl und führte eine glückliche Ehe. Roman war auch für die Vereine sehr aufgeschlossen, so gründete er 1959 mit Anderen die Schützenkompanie Schenna, bei der er dann 16 Jahre als Schriftführer tätig war. Auch beim Frontkämpferverband war er in seinem Dorf lange Zeit Schriftführer und Fähnrich. Besonders aktiv aber war Roman beim Südtiroler Heimatbund (SHB) tätig, weil ihn die Freiheit Tirols ein Herzensanliegen war und ist. Die Fremdbestimmung seiner Heimat war im bereits seit seiner Jugend immer ein Dorn im Auge. So wurde er nach der Gründung des SHB – Bezirkes Burggrafenamt der erste Ortsobmann von Schenna. 1990 wurde er dann Bezirksobmann vom stärksten Bezirk des Heimatbundes. Im Jahre 2002 ist er dann aus Altersgründen zurückgetreten, arbeitet aber immer noch im Bund mit und verbreitet auch weiterhin dessen Zielsetzung durch die unermüdliche Verteilung von Informationsmaterial.“

Als Anerkennung für seine langjährige aktive Tätigkeit im Dienste unserer immer noch fremdbestimmen Heimat überreichten ihm der Obmann und der Ehrenobmann des Südtiroler Heimatbundes zusammen als kleines Zeichen des Dankes ein Bild des Freiheitskämpfers Sepp Kerschbaumer.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

Bild: Die Geburtstagsrunde mit Roman Öttl (4. von links neben Eva Klotz)