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Pestizide im Obstbau: Selbstkontrolle durch Landesbetrieb demokratie-politisch höchst bedenklich

Allgemein, Archiv, Bezirke, Vinschgau

Der Vinschgauer Bezirkssprecher der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Dr. Alfred Theiner, kritisiert, dass es die Landesregierung bislang verabsäumt hat klare Regelungen für den Einsatz von Pestiziden im Obstbau, festzulegen. Der intensive Obstbau hat nun auch den Obervinschgau erreicht, dessen Grenznachbarn vielfach Grünland- und Biobauern sind. Diese finden sich zunehmend mit Kontaminationen ihres Grundes durch die Pestizide, welche im Obstanbau eingesetzt werden, konfrontiert und es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis Pestizide wie „Captan“ in anderen Lebensmitteln nachgewiesen werden können.

Der Vinschger Bezirksbauernobmann Andreas Tappeiner und der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler werden nicht müde zu betonen, dass jeder auf seinem landwirtschaftlichen Grund machen kann was er will. Diesem Grundsatz stimmt Bezirkssprecher Alfred Theiner aber nur soweit zu, dass diese Freiheit dort aufhört, wo der Grundstücksnachbar geschädigt wird.

Die Regierungspartei SVP hat es in den letzten Jahren leider verabsäumt hier klare Regelungen und Richtlinien festzulegen. Das Problem der Abdriftung der Pestizide im Obstbau ist schon seit längerem bekannt und konnte durch verschiedene Studien eindeutig nachgewiesen werden. Anstatt hier zu reagieren und  sinnvolle Verordnungen zu verhandeln, schlägt der Gesundheitslandesrat Richard Theiner nur eine weitere zeit verzögernde Studie vor, die das Landesinstitut Laimburg durchführen soll. Es ist einfach inakzeptabel, dass das Land sich durch ein Landesinstitut selbst kontrollieren will. Dieses System hat schon bei der Strompolitik kläglich versagt.

Eine solche Selbstkontrolle wäre demokratiepolitisch höchst bedenklich, so der Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit im Vinschgau, Alfred Theiner. Er plädiert für eine unabhängige und fachliche Studie durch ein ausländisches unabhängiges Institut (Schweiz, Deutschland…), deren Ergebnisse Grundlage für weitere Richtlinien und Verordnungen sein sollten.

Es müssen aber bereits jetzt dringend und sofort Abstandsreglungen und Spritzverbote während des Heueinbringens verhandelt werden! Nur ein sofortiges Handeln führt zu mehr Sicherheit für alle Beteiligten. Weiters braucht es strikte Kontrollen beim Einsatz von Phosphorester zum Schutz der Bienen, sowie moderne Sprühfahrzeuge mit Seitenschutz, damit der Abdrift zumindestens vermindert werden kann.

Es muss gewährleistet werden, dass mit neuen Rahmenbedingungen alle Landwirtschaftskulturen nebeneinander existieren können, das ist die Politik nicht nur den Bauern sondern vor allem den Konsumenten schuldig!

Als Familienvater und Tierarzt stehe ich für ein gesundes und gerechtes Süd-Tirol, so Alfred Theiner abschließend.

Dr. Alfred Theiner
Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit im Vinschgau

Alfred Theiner, Archiv, Vinschgau
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