Anlässlich der 100-Jahrfeier der Überetscher Hütte, im Volksmund „Tscherba“ genannt, erneuert die SÜD-TIROLER FREIHEIT in Tramin ihre Forderung, wonach die noch unter CAI-Führung stehenden Schutzhütten an Süd-Tirol zurückzugeben seien. Während Deutschland, Österreich und einige andere Staaten in zahlreichen Restitutionsgesetzen für ihre faschistischen Gräueltaten Entschädigungen leisten und Kriegsbeute zurückgeben mussten, hat Italien dies bei Süd-Tirol bis heute nur äußerst unzureichend getan.

Weder hat sich Italien für über 20 Jahre faschistische Unterdrückung entschuldigt, noch den Großteil der enteigneten Grundstücke und Schutzhütten zurückgegeben. Die „Tscherba“, die hoch über Tramin auf dessen Gemeindegrund thront, wurde 1912 von der Sektion Überetsch des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DÖAV) errichtete und 1913 eingeweiht. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Hütte, wie alle anderen Schutzhütten in Süd-Tirol, vom italienischen Staat enteignet und 1924 der Sektion Bozen des CAI übertragen, die sie bis heute besitzt. Hatte der DÖAV bis zum Ersten Weltkrieg in und um Süd-Tirol über 70 Schutzhütten errichtet, wurden 1999 bzw. 2010 nur 25 davon wieder an das Land übertragen. „Auch hundert Jahre machen aus einem Verbrechen kein Recht, weshalb die noch beim CAI verbliebenen Schutzhütten an Süd-Tirol zurückzugeben sind“, zeigen sich Stefan Zelger und Peter Geier von der SÜD-TIROLER FREIHEIT in Tramin überzeugt. „Die Hütten sind beim Land und dem AVS besser aufgehoben als beim CAI, der gerade auch bei der Diskussion um die Wegebeschilderung zeigte, wessen Geistes Kind er ist“, so die Gemeinderäte Stefan Zelger und Peter Geier abschließend.

Stefan Zelger,
Hauptausschussmitglied und Gemeinderat der SÜD-TIROLER FREIHEIT Tramin