Es ist vieles noch ungeklärt, viele sind im Urlaub und auch die Gemeindeämter nur notdürftig besetzt. Außerdem fehlen noch viele Berichte von Lokalaugenscheinen über die Zuweisung öffentlichen Grundes für die Aufstellung der Müllkübel. Ungerecht ist es auf jeden Fall, wenn Eigentümer von Kondominien für die falsche Abfallentsorgung der Mieter verantwortlich gemacht werden. Außerdem wurde noch nicht geklärt, wer für die Säuberung der Müllkübel aufkommen muss und wie diese organisiert wird. Deshalb sollte mit der neuen Müllsammlung erst ab 1. September begonnen werden! Zu befürchten ist auch, dass durch das neue Müllsystem noch mehr Abfall in Wiesen und Wald „entsorgt“ wird!
Wenn man die Menschen in Bozen auf das neue Müllsammelsystem anspricht, so merkt man, dass noch sehr viel Informationsmangel vorliegt, so Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT. Bereits die Auslieferung der Kübel funktionierte nicht wie vorgesehen. Zuerst verlangte die Gemeinde und die SEAB von den Hauseigentümern und Kondominiums Verwaltern Telefonnummer und E-Mail Adresse, um sie vor der Anlieferung der Behälter zu informieren. Tatsache war aber, dass man angerufen wurde, der Laster stehe bereits vor Ort und man solle bitte sofort die Behälter in Empfang nehmen.
Um den Bürgern das neue Müllsystem einigermaßen schmackhaft zu machen, wurde auch erklärt, dass der Weg zur Mülltonne nun kürzer werde, da diese nun direkt beim Haus bzw. Kondominium stehen würden. Anscheinend hat aber kein Planer des Müllsammelsystems bedacht, wie wenig Platz in Bozen bei den Häusern vorhanden ist. Die früheren großen Container neben der Straße waren daher eine platzsparende Lösung und garantierten eine problemlose Entleerung.
Eine andere Lösung muss bei Geldbußen gefunden werden, die ausgestellt werden, wenn Müll in die Behälter geschmissen wird, der nicht hineingehört. Zurzeit wird dem Eigentümer des Miethauses die Geldstrafe zugestellt. Eine sehr einfache, aber ungerechte Lösung! Wie soll der Hauseigentümer überwachen, was seine Mieter in den Müll schmeißen?
Ein weiteres Problem wird besonders im Sommer die Geruchsbelästigung sein. Viele Kübel stehen aus Platzmangel oft unter den Fenstern von Wohnungen. Auch wenn die SEAB erklärt, „die Geruchsbelästigung des Restmülls ist normalerweise sehr gering bis nicht vorhanden, wenn die Mülltrennung korrekt durchgeführt wird“. Praktisch aber landen in den Mülltonnen auch Windeln, Binden, Verpackungsmaterial von Fleischwaren und eben Küchenabfälle die nicht in die Biotonne gehören und Müll aus Tierhaltung. Wie und wann die Müllkübel gewaschen werden und wer dafür aufkommt, diese Frage hat bisher weder die SEAB noch die Gemeinde Bozen beantwortet.
Das bisherige Müllsammelsystem hat bisher in Bozen einigermaßen gut funktioniert, es bleibt abzuwarten, wie in den nächsten Wochen und Monaten das neue Projekt für die Abfallentsorgung bewähren wird. Es bleibt nur zu hoffen, dass nicht viele statt des Müllkübels sich in den umliegenden Wiesen und Wäldern ihres Mülls entledigen.
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT
Mein Mietshaus in Bozen: Diesen Platz für die Mülltonnen hat ein Gemeinde Sachverständiger gefunden: 12 Familien müssen jeden Tag hier ein-und ausgehen!