Es verwundert doch sehr, wenn die “weltbeste Autonomie“ semestral neu abgesichert und ausverhandelt werden muss. Jedes neue Abkommen wird als das Innovativste und Nachhaltigste gefeiert, die Ernüchterung lässt jedoch nie lange auf sich warten. Mailänder- , Bondi- ,Fitto- , SVP-PD – und jetzt das Bozner Abkommen. Bei der durchschnittlichen Lebensdauer einer italienischen Regierung kann man froh sein, dass es noch 115 Südtiroler Gemeinden gibt, welche als Namensgeber für die zukünftigen Abkommen fungieren können.
Die Geschichte zeigt, dass Italien nicht gerade als Garant für Vertragstreue bezeichnet werden kann, manche Utopisten geben den Glauben daran jedoch nicht auf. Auf die Ausreden unseres Landeshauptmannes kann man schon gespannt sein, eine gewisse Kreativität ist ihm hier nicht abzusprechen. Montis Nichteinhalten des Mailänder Abkommens rechtfertigte Durnwalder damit, dass man einem Nackten nicht sein Hemd ausziehen könne. Mein Tipp: Versuchen Sie es mal mit einem bekleideten Verhandlungspartner, in Rom werden Sie den allerdings nicht finden.
Um Südtirols Zukunft abzusichern, braucht es nur ein Abkommen: die Festlegung der Modalitäten zur endgültigen Ausgliederung Südtirols aus dem italienischen Staatsverband. Dann werden auch die Augen der Südtiroler leuchten und nicht nur jene des Landeshauptmannes.
Germar Campidell
Landtagskandidat der SÜD-TIROLER FREIHEIT