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Hitler und Mussolini auf Weinetiketten: Wiesenthal-Zentrum ruft zu Boykott auf

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Hitler und Mussolini auf Weinetiketten: Wiesenthal-Zentrum ruft zu Boykott auf

Nachdem die SÜD-TIROLER Freiheit erst unlängst scharfe Kritik am Verkauf von Weinflaschen mit Hitler und Mussolinibildern geübt hatte, ruft nun auch das Simon- Wiesenthal-Zentrum in Rom zum Boykott von Weinflaschen mit solchen Nazidevotionalien auf, stellt Roland Lang erfreut fest. Es ist zu hoffen, dass damit die friaulische Kellerei, die mit Etiketten der Massenmördern Adolf Hitler, Benito Mussolini, Heinrich Himmler und Rudolf Hess ihre Weinflaschen verkauft, endlich diese Etiketten aus dem Sortiment nimmt.

„Diese Etiketten verharmlosen und beleidigen die Opfer des Holocaust“, betont Rabbi Marvin Hier, Direktor des Wiesenthal-Zentrums in Rom. Er habe bereits wiederholt bei der Kellerei protestiert. Die Rechtfertigung, es handle sich um „scherzhafte Geschenke“ aus Italien, wies Hier entschlossen zurück. „Es ist skandalös, dass ein derartiges Unternehmen in einem Land arbeiten kann, das unter dem Faschismus und der Nazi-Besatzung so stark gelitten hat“, betont Hier in seiner Stellungnahme!

Auch die österreichische Presseagentur APA veröffentlichte die Stellungnahme des römischen Wiesenthal- Zentrums in Rom. Der Friulaner musste sich schon vor 1995 vor einem Gericht in Bozen wegen „Verharmlosung des Faschismus“ verantworten, konnte aber glaubhaft machen, dass er keine politischen Ziele verfolgt, schreibt die Nachrichtenagentur. Er wurde freigesprochen. 2003 protestierte die damalige deutsche Justizministerin Brigitte Zypries bei der italienischen Regierung wegen des Vertriebs von Nazi-Weinflaschen. „Man kann mir nichts vorwerfen, ich verwende nur Bilder, die in jedem Geschichtsbuch zu sehen sind. Das italienische Gesetz erlaubt den Vertrieb von Bildern aus dem Faschismus und der Nazizeit“, sagte Lunardelli kürzlich im Gespräch mit der APA.

Und wer sind die Käufer dieser profaschistischen Etiketten?  „In Italien sind die Mussolini-Etiketten besonders gefragt. Touristen aus Österreich und Deutschland kaufen lieber die Hitler-Flaschen, so Kellereibesitzer Lunardelli. Womit bewiesen ist, dass auch im deutschen Sprachraum die Ewiggestrigen leider noch immer nicht ausgestorben sind, stellt Roland Lang bedauernd fest.

Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT

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