Vergangene Woche haben zwei junge Frauen ein neugeborenes Kätzchen in das Tierheim Sill gebracht. Dort wurde Ihnen aber äußerst unfreundlich erklärt, sie hätten das kleine Kätzchen einfach liegenlassen sollen, damit es qualvoll stirbt. Dann durften sie es aber doch abgeben. Es mag sein, dass Katzen, die ab den ersten Lebenstagen von Hand aufgezogen werden, sehr geringe Lebenschancen haben und das Tierheim bereits voller Katzen ist. Trotzdem, so Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT, hätte das Personal taktvoller und höflicher reagieren müssen.
Ein Anruf zwei Tage später im Tierheim brachte die kalte Antwort, dass das Kätzchen tot sei.
Immer wieder hört man Kritik über mangelnde Höflichkeit und wenig Takt, wenn jemand mit dem Tierheim Sill zu tun hat. So wäre es in diesem Fall wohl nicht zu viel gewesen, den beiden Frauen zu erklären, dass das Tierheim bereits sehr viele Katzen in Obhut hat und das neugeborene Katzenkind wahrscheinlich keine Überlebenschance hat und es deshalb besser schmerzlos eingeschläfert werden sollte oder ihnen die Nummer eines Tierschutzvereines zu geben, wo sich Freiwillige um das Tierchen kümmern könnten.
Das Tierheim Sill ist Teil des Gesundheitsbetriebes Südtirol und wird mit Steuergeldern finanziert. Wenn auf der Internetseite des Tierheimes (http://www.tierheimsill.it/) verkündet wird, dass „die zentrale Funktion des Hundezwingers ist, das Wohlbefinden der aufgenommenen Tiere durch das genaue Beachten der hygienischen Vorschriften und durch eine angemessene psychische Betreuung der Tiere zu schützen“, so muss die Frage erlaubt sein, ob nicht auch Menschen, die gefundene Tiere abgeben, nicht auch das Recht auf etwas Höflichkeit und Takt haben.
Ein Sprichwort sagt, wer schlecht zu den Menschen ist, ist es auch mit den Tieren!
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT