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Panik bei der SVP oder Arnos Brief ans Christkind Letta

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Nun wurden sie also präsentiert, die SVP-Thesen zur Zukunft unserer Heimat. Ganz offensichtlich sind die SVPler getrieben vom immer stärker werdenden Ruf nach Selbstbestimmung, der in jüngster Zeit, man denke nur an den Unabhängigkeitstag in Meran immer lauter wird. Ein ganz klein bisschen Selbstbestimmung darf also jetzt sogar bei der SVP sein, denn wie sonst erklärt sich das verschämte Wortspiel im Titel „Südtirol bestimmt selbst“? Diese Wortklauberei zieht sich übrigens durch das ganze Papier und bringt wundersame Stilblüten hervor: was soll denn der Begriff „Heimat der Heimaten“ bedeuten, außer einem verunglückten Ausflug in die Poesie?

Aber man soll nicht voreilig den Stab brechen. Der SVP-Analyse, dass der römische Zentralismus schlecht für unsere Heimat ist, da kann die SÜD-TIROLER FREIHEIT nur zustimmen. Dann aber nehmen sie die SVP-Thesen aus wie ein Wunschzettel ans Christkind: da möchte man die Steuerhoheit, die Finanzhoheit, die Unternehmensgesetzgebung – wie das erreicht werden soll, wird nicht gesagt. „Mit Verhandlungen“, heißt es lapidar. Verhandlungen mit wem denn? Mit dem Christkind Letta? Einer Regierung, die voraussichtlich nicht mal mehr bis Weihnachten im Amt sein dürfte? Damit fällt die Bescherung fürs Edelweiß wohl aus. Interessant zudem, dass die SVP und ihr Spitzenkandidat Kompatscher nie müde werden, die völkerrechtlichen Grundlagen des Selbstbestimmungsrechtes zu leugnen, aber kein Wort darüber verlieren, auf welche rechtlichen Grundlagen sich denn ihre Wunschliste so stützt.

Vielleicht auf das berüchtigte Mailänder Abkommen? Geschenkt, die Halbwertszeit dieses Papiers ist ja allgemein bekannt. Entlarvend auch, dass die SVP den Anhängern der Selbstbestimmung immer vorwirft, dass sie nur wirtschaftliche Zwecke verfolgen würden. Im ganzen Thesenpapier der SVP liest man viel von Steuern, Finanzen und Wirtschaft – von Kultur und Identität hingegen fast nichts, außer den üblichen Plattitüden. Völlig ins Reich der Märchen ist ja wohl der Ansatz zu verweisen, man werde sich für ein „Europa der Regionen“ einsetzen. Herr Kompatscher liebt es also ganz groß: gleich mal die ganze EU umkrempeln, drunter geht’s nicht. Dafür wird der Zusammenarbeit mit dem Bundesland Tirol nur ein verschämtes Sätzchen gewidmet.

Herr Kompatscher kann gerne ganz Europa mit seinen Thesen beglücken – der SÜD-TIROLER FREIHEIT reicht die Selbstbestimmung für Süd-Tirol, der einzig rechtlich und politisch sichere Weg in eine Zukunft ohne römischen Zentralismus. Die SVP-Thesen sind Luftschlösser, deren Ruinen bekanntlich die teuersten sind. Nur ein starkes Bekenntnis zum Freiheitswillen unseres Volkes wird die Wende bringen. Denn verhandelt soll werden, aber nicht um Brotsamen, sondern um die endgültige Freiheit von einem ineffizienten Fremdstaat, der unsere Identität und unseren Wohlstand bedroht.
Bei der Landtagswahl haben die Südtirolerinnen und Südtiroler die Gelegenheit, zwischen Arnos Wunschträumen und dem Weg in eine völlig selbstbestimmte Zukunft zu entscheiden.

Lorenz Puff
Hauptausschussmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT

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Terminankündigung – 23. August 2013: SÜD-TIROLER FREIHEIT in Schlanders
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