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Eigener Südtiroler Verdienstorden kleinlicher Provinzialismus – Gesamttiroler Auszeichnungen sind Zeichen der Zusammengehörigkeit

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Eigener Südtiroler Verdienstorden kleinlicher Provinzialismus – Gesamttiroler Auszeichnungen sind Zeichen der Zusammengehörigkeit

Bereits seit 2008 werden auf Schloss Tirol am 5. September die sogenannten „Großen Verdienstorden des Landes Südtirol“ mit viel Pomp und in Anwesenheit der Schildhofbauern vergeben. Diese Ordensverleihung zeigt überdeutlich, wie kleinkariert und ich-bezogen  der Südtiroler Landeshauptmann und die Landesregierung ist.  Das  klarste  Beispiel  der Untergrabung der Tiroler Zusammengehörigkeit  ist und bleibt  der  2008 kreierte Südtiroler Verdienstorden!

Bereits der Tag der Verleihung des „Provinzordens“ ist beschämend, denn der Pariser Vertrag ist keineswegs die „Magna Charta“ Südtirols. Dieser Vertrag, den Bruno Kreisky folgendermaßen im österreichischen Nationalrat (Stenographisches Protokoll der 4.Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich vom 22.April 1966, Seite 84):

„Meine Damen und Herren, wissen Sie, wie das berühmte Pariser Abkommen ausschaut? Da haben Sie es (der Redner hält ein aus zwei Blättern bestehendes Schriftstück in die Höhe). Das ist alles! Auf diesen eineinhalb Seiten haben Degasperi und Dr. Karl Gruber das Problem der Südtiroler Minderheit zu lösen geglaubt. Dass wir bis heute nicht weitergekommen sind, als wir es in mühsamer Arbeit erreichen konnten, ist darauf zurückzuführen, dass wir diese furchtbare Hypothek auf und lasten haben“.

Und der „große Europäer“ Alcide Degasperi hat am 9.November 1952 in Trient festgestellt: „Das Alto Adige wäre verloren gewesen, wenn nicht jener (Degasperi) den Repräsentanten Österreichs, Gruber, gezwungen hätte, es (für Italien) zu bewahren und an Italien abzutreten“.

Gegenüber den Ladinern stellt der Pariser Vertrag einen Skandal dar, da man sie nicht einmal erwähnt hat.

Die SÜD-TIROLER FREIHEIT fordert deshalb die Einstellung der Verleihungen des Verdienstordens des Landes Südtirol. Es ist erfreulich, dass auch die Schützen diesen Feierlichkeiten von Anfang an ferngeblieben sind.

Jeder Verdienstorden kostet 830 Euro, die Uhrzeit der Verleihung (11 Uhr) lässt auf ein üppiges Mittagessen nach der Verleihung schließen. Ob in Zeiten der Krise dieses Geld nicht irgendwo im Landeshaushalt besser angelegt wäre?

Die SÜD-TIROLER FREIHEIT begrüßt die jüngsten Beschlüsse, auch Tiroler italienischer Muttersprache in die Liste der Träger der Tiroler Verdienstmedaillen und der Verdienstkreuze aufzunehmen. Diese Entscheidung wäre längst fällig gewesen, so Roland Lang. Denn die Bevölkerung Tirols bestand  immer schon aus drei Sprachgruppen.

Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT

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