Als nachahmenswerte Aktion der Rewe International bezeichnet Roland Lang vom Bauernrat der SÜD-TIROLER FREIHEIT die Initiative von Billa, Merkur und Adeg, ab diesem Monat auch optisch leicht beschädigtes Obst und Gemüse mit einem Preisnachlass anzubieten. Damit wird der „Wegwerfkultur“ endlich etwas Einhalt geboten und der Druck auf den Bauern, dass nur das schönste Obst Geld bringt, etwas gelindert. In der Schweiz bereits von Coop Schweiz seit längerer Zeit so gehandhabt, wäre dies sicherlich auch für die Supermarktketten in Südtirol ein Konsumenten- und Produzentenfreundlicher Schritt.

Besonders in heurigen Jahr, wo zahlreiche Hagelschäden die Äpfel in vielen Zonen beschädigt haben, wäre dieser Weg zu beschreiten. Ein Apfel mit kleinen Hagelschäden hat schließlich nichts an Geschmack und Qualität eingebüßt, nur entspricht er nicht mehr dem gängigen Schönheitsideal. Durch diese Aktion der österreichischen Supermarktketten wird ein viel größerer Teil der Ernte einer Verwertung zugeführt, Nutznießer sind durch den Preisnachlass die Kunden, aber auch die produzierenden Bauern.

Wegen der derzeitigen Nachfrage von nur höchst qualitativem Obst, das in Größe, Farbe, Form usw. genauestens passen muss, ist der Landwirt gezwungen, mit Ausdüngung, Kosmetikspritzungen usw. diese Anforderungen zu erfüllen. Sollte in den nächsten Jahren etwas weniger auf das „Äußere“ von Obst und Gemüse gelegt werden, würde es sicher auch einige dieser Behandlungen, vor allem das kostenaufwendige „Handauszupfen“ etwas reduzieren. Alle, Bauern, Konsumenten und unsere Umwelt, wären die Nutznießer dieser Aktion, die in Österreich unter dem Motto „Verwendung statt Verschwendung“ bekannt ist.

Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT