Hannes Innerhofer, Co-Landesjugendsprecher der SÜD-TIROLER FREIHEIT hat mit großer Begeisterung die letzten Ereignisse um die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien beobachtet. Dabei haben sich dort jüngst unzählige Menschen am katalanischen Feiertag zu einer Menschenkette für die Freiheit und Unabhängigkeit ihres Lande zusammengeschlossen. Kurz darauf meldete sich bereits die spanische Vize-Präsidentin zu Wort und unterstrich die Bereitschaft Madrids, sich alle Meinungen genauestens anzuhören. Damit ist ein weiterer Meilenstein für die Selbstbestimmung in Europa bestritten, den auch die SVP den Menschen in Süd-Tirol nicht länger verleugnen kann.
In einer Zeit, in der die SVP immer noch beteuert, die weltbeste Autonomie für Süd-Tirol erreicht zu haben, sowie die Illusion vorgaukelt, dass „Grenzverschiebungen“ innerhalb der EU nicht möglich seien, hat sich bereits Schottland für 2014 die Selbstbestimmung gesichert. Die Schotten werden nämlich bereits im nächsten Jahr darüber abstimmen, ob sie Teil des Vereinigten Königreiches bleiben wollen oder nicht. Damit ist eine von vielen Falschbehauptungen der SVP schon längst aufgeflogen.
Die beeindruckenden Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien hingegen zeigen auf, dass bereits das nächste Volk den Wunsch nach Selbstbestimmung und Freiheit äußert, und das alles: innerhalb der EU.
Auch eine weitere ständige Falschbehauptung der SVP, wonach Süd-Tirol mit Katalonien und Schottland nicht verglichen werden kann, kann mit einer weiteren Ausrede der SVP widerlegt werden, in der es heißt „es gebe keine Grenzen mehr“.
Wenn es schon keine Grenzen mehr in Europa gibt, so steht das Selbstbestimmungsrecht doch selbstverständlich allen europäischen Völkern in diesem „grenzenlosen“ Kontinent zu, welche sich in einem fremden Staat befinden, also damit auch den Süd-Tirolern! Oder will uns die SVP damit etwa sagen, wir seien nicht in Europa?
Unsere Heimat Süd-Tirol und seine Menschen darin haben sich eine bessere Zukunft verdient, als jene, länger Teil eines kaputten und maroden Staates zu sein. Die Süd-Tiroler haben es zurecht satt, von einer Regierung zur Nächsten zu hüpfen, über sinnlose Steuern zu diskutieren, und vor allem darüber, noch länger einem fremden Staat ausgesetzt zu sein, für den nur die nationalen Interessen im Vordergrund stehen. Dass dabei die Interessen der sprachlichen Minderheiten und die Autonomien ein Dorn im Auge Italiens sind, ist nicht abzustreiten. Was für Schottland und bald auch für Katalonien möglich ist, muss auch für das Land Süd-Tirol gelten.
Das derzeit laufende landesweite Selbstbestimmungs-Referendum bietet uns die beste Möglichkeit dazu, eine starke Willensbekundung dazu an die Politik zu senden. Will Süd-Tirol weiterhin Teil des italienischen Staates bleiben und langfristig zu einer normalen italienischen Provinz verkommen? Oder will Süd-Tirol mutig und im europäischem Geiste den Unabhängigkeitsbestrebungen in Schottland und Katalonien folgen, um auf den rollenden Zug der echten Freiheit aufzuspringen? Diese Frage sollten wir uns deshalb besonders in diesem Herbst stark durch den Kopf gehen lassen!
Hannes Innerhofer
Co-Landesjugendsprecher der SÜD-TIROLER FREIHEIT