In einem Radiointerview zum Tag des Denkmals hat Landeskonservator Leo Andergassen erklärt, dass auch „unbequeme“ Denkmäler, die den Faschismus verherrlichen wie das Siegesdenkmal oder das Mussolini-Relief in Bozen, erhalten bleiben müssten, weil sie Zeugen der Geschichte seien und zum Nachdenken anregen sollten.

Zum Vergleich hat er auf ehemalige Konzentrationslager in der heutigen Bundesrepublik verwiesen, die als Mahnmale für die Verbrechen des Nationalsozialismus dienen. Ich finde diesen Vergleich ungeheuerlich und eine zynische Beleidigung aller Opfer von Nationalsozialismus und Faschismus.

Was Herr Andergassen nicht zu wissen scheint oder nicht zu wissen vorgibt: In den KZ-Gedenkstätten in Deutschland werden Kränze für die Opfer der Diktatur niedergelegt, am faschistischen Siegesdenkmal in Bozen gelten die Kränze den Tätern. Für Herrn Andergassen scheint das einerlei zu sein.

Hartmuth Staffler
Süd-Tiroler Freiheit, Brixen