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Aufbruchstimmung bei Selbstbestimmungs-Wahlabend in Vahrn

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Aufbruchstimmung herrschte beim sehr gut besuchten Selbstbestimmungs-Wahlabend der Süd-Tiroler Freiheit in Vahrn. Angesichts der gesamteuropäischen Entwicklung hin zu Selbstbestimmung und Selbstständigkeit der Völker müsse auch in Süd-Tirol der Durchbruch geschafft werden.

Fritz Gurgiser, Obmann des Transitforums Tirol, war leider durch einen tragischen Todesfall in der Familie verhindert, er hatte aber eine Botschaft zum Thema „Selbstbestimmung und Transit“ geschickt. Nördlich und südlich des Brenners belaste der Transit auf der Straße die Anrainer als Folge der Fremdbestimmung durch die EU und des willfährigen Wegschauens der Landespolitiker. Erst nach jahrelangem Druck der Bevölkerung und dank der Bemühungen der Süd-Tiroler Freiheit konnte im Februar 2013 endlich eine gemeinsame  Nord-Süd-Tiroler Entschließung zur Transitproblematik gefasst werden. Gurgiser schloss mit berührenden Worten von Bischof Reinhold Stecher: „Wir müssen mit den Ressourcen unseres Landes Maß halten, wir müssen Rücksicht nehmen, sonst verlieren wir die Seele Tirols, unserer Heimat rund um den Brenner“.

Steven Vergauwen, Direktor der Flämischen Volksbewegung, versicherte  den nach Selbstbestimmung strebenden Süd-Tirolern die Solidarität der Flamen und vieler anderer freiheitliebender Völker Europas. Schottland habe das Ziel bereits erreicht, das Unabhängikeitsreferendum ist für 2014 angesetzt. Die überwältigende Unabhängigkeitsdemonstration mit 1,6 Millionen Teilnehmern in Katalonien könne von der spanischen Regierung nicht ignoriert werden und werde Folgen haben.  Die Selbstbestimmung sei ein grundlegendes Menschenrecht, das auf Dauer nicht verweigert werden könne, wenn es hartnäckig genug gefordert werde.

Die Landtagsabgeordnete Eva Klotz zeigte auf, dass die Zugehörigkeit zu Italien das Überleben der Tiroler südlich des Brenners ernsthaft gefährdet. Es sei höchste Eile geboten, um den Anschluss an die europäische Entwicklung zu finden und die Selbstbestimmung zu erreichen, bevor es zu spät sei. Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll verwies darauf, dass das von der Süd-Tiroler Freiheit durchgeführte selbstverwaltete Referendum ein wichtiges  Instrument sei, um den Selbstbestimmungsgedanken voranzutreiben. Es vermittle eindrücklich das Gefühl, wie es ist bzw. sein könnte, mit einem Kreuzchen auf einem Wahlzettel die eigene Zukunft mitbestimmen zu können. “Je mehr Süd-Tiroler sich für die Selbstbestimmung aussprechen, umso mehr Politiker werden umschwenken und erklären, dass sie immer schon dafür gewesen seien“, sagte Knoll.

In der regen Diskussion kam zum Ausdruck, dass der Durchbruch möglich sei, wenn  er mit Überzeugung angegangen wird. Resignation nach dem Motto „wir können eh‘ nichts ändern“ sei fehl am Platz.

Der nächste Selbstbestimmungs-Wahlabend findet am Freitag, 20. September, um 20  Uhr im Raiffeisenhaus in Lana statt.

Hartmuth Staffler
Bezirkssprecher Eisacktal/Wipptal
Archiv, Eisacktal, Eva Klotz, Sven Knoll, Wipptal
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