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Ulten braucht keine Carabinieristation – Bürgermeisterin ohne Tiroler Rückgrat

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Ulten braucht keine Carabinieristation – Bürgermeisterin ohne Tiroler Rückgrat

Scharf kritisiert Roland Lang im Namen der SÜD-TIROLER FREIHEIT den Ruf nach einer Carabinieristation in St. Pankraz durch die SVP Bürgermeisterin Beatrix Mairhofer. Wenn die Bürgermeisterin nur einen Funken geschichtliches Wissen hätte, wusste sie, dass die Carabinieri, seit sie Tiroler Boden betreten haben, die treuesten Diener Roms sind und dass besonders in den sechziger Jahren auch im Ultental in der Carabinierikaserne St. Pankraz Ultner gefoltert wurde. Auch heute noch zeichnen sich die Carabinieri immer wieder als Verteidiger der „italianita`“ Südtirols aus.

Eine deutsche Bürgermeisterin (!), die sich für eine Carabinieristation in ihrer Gemeinde einsetzt, zeigt einen gewaltigen Identitätsverlust auf. Es wäre interessant zu wissen, inwieweit das Schreiben der SVP-Bürgermeisterin mit Parteiobmann Theiner und dem SVP-Parteiausschuss abgesprochen wurde. Sollte die SVP wirklich neuerdings Carabinierikasernen in die Gemeinden holen wollen, so sollte sie aber den Andreas Hofer Feiern fernbleiben.  Bereits jetzt zahlen Carabinieri-Stationen in einigen Gemeinden aus Geldmangel  jahrelang keine Müllgebühren mehr oder nützen die Kopiermaschine der Gemeinde für die eigene Büroarbeit. Besonderen Eifer  zeigten sie aber letzthin bei der Kontrolle alpiner Wegweiser, welche keinen faschistischen Namen trugen.

Eine Carabinieristation damit zu rechtfertigen, dass Jugendliche ihre Motorräder aufgemöbelt haben und mit überhöhter  Geschwindigkeit durchs Dorf rasen, ist wirklich lächerlich. Solche Vergehen könnte ein Gemeindepolizist, eventuell zusammen mit einer Nachbargemeinde eingestellt, genauso bekämpfen. Im Ultental sind nach eigenen Aussagen der Bürgermeisterin keine weiteren größeren Delikte zu beklagen. Außerdem wäre eine Kaserne in Ulten sowieso wahrscheinlich wie jene in Terlan nach 18 Uhr nicht geöffnet und die Telefonate würden zu den Carabinieri nach Meran umgeleitet.

Immer wieder tauchen  Berichte darüber auf, dass Übergriffe in Kasernen stattfinden. So war auch der  Carabinieri-Einsatz beim  „Rock the Lahn-Konzertes“ in Obermais (Meran) Grund einer Anfrage des Landtagsabgeordneten Sven Knoll.

Dieser Pressemitteilung liegt der Folterbrief des Ultner Freiheitskämpfers  Vigil Schwienbacher aus St. Walburg bei, der in der Carabinierikaserne von St. Pankraz in den sechziger  Jahren brutal misshandelt wurde und danach beinahe 3 Jahre in Untersuchungshaft verbringen musste. Ebenso wurden auch Unterholzer Bernhard aus St. Walburg in Ulten und Egger Alois gefoltert. Bis heute hat sich kein höherer Vertreter der Carabinieri für diese Schändungen der Menschenrechte entschuldigt. Und jetzt bitten wir sie auch noch, wiederzukommen!

Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT
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