„Zwischen Porze und Roßkarspitz“ heißt das Buch, das der österreichische Militärhistoriker und Oberst Dr. Hubert Speckner über das Geschehen am 25. Juni 1967 auf der Porzescharte geschrieben hat. Dem Südtiroler Heimatbund war es gelungen, den Autor sowie den bekannten Journalisten Prof. Reinhard Olt zu einer Buchbesprechung einzuladen, die vor einigen Tagen in Bozen stattfand.
Der Vorfall sei zu schwerwiegend, um ihn oberflächlich zu behandeln, bestätigte der bekannte Historiker und Journalist Prof. Reinhard Olt. Es sei erfreulich, dass Speckner in die Tiefe gegangen sei. Er habe aufgrund intensiver Recherche in den Archiven nachgewiesen, dass die „offizielle“ Version nicht haltbar sei und dass Kienesberger, Hartung und Kufner wahrheits- und rechtswidrig für eine nicht begangene Tat verurteilt wurden. Die Fakten, die der Militärhistoriker in seinem Buch ausbreitet, machen den Vorfall auf der Staatsgrenze zu einem Krimi, der die Unschuld einiger beweise, aber leider nicht die Täter überführe.
Sein Buch über die Porzescharte sei eigentlich ein Nebenprodukt, da er bei den Recherchen über den Assistenzeinsatz des Bundesheeres an der Grenze zu Italien auf Dokumente gestoßen sei, die die offizielle Version widerlegten, worauf er weiter geforscht habe, sagt Speckner. Er könne sicher sagen, wer es nicht war, aber nicht, wer es war.
Damit ist bewiesen, dass auch dieses Attentat mit Toten, es wäre das schwerwiegendste des Widerstandes gewesen, nicht von Freiheitskämpfern begangen wurde.
Der Buchautor berichtete von viele Widersprüchen, auf die er bei seinen Nachforschungen gestoßen ist. So wurden die Toten entgegen jeglicher Sprengstofflogik verstreut aufgefunden und eine Holzkiste mit einem angeblich vom BAS verfassten Bekennerschreiben taucht in den Dokumenten mehrmals mit einem anderen Text auf. Daher lautet eine von Speckners Schlussfolgerungen, dass die Soldaten vielmehr auf dem unweit gelegenen Kreuzbergsattel, wo laut Zeugenaussagen eine Verminungsübung italienischer Heereseinheiten stattgefunden hatte, einem Unfall zum Opfer gefallen und herbeigeschafft worden sein könnten, um im damals angespannten bilateralen Verhältnis Rom-Wien Österreich der „Begünstigung von Terroristen“, ja selbst des „Staatsterrorismus“ zu bezichtigen.
Zahlreiche Anwesende nutzten die Möglichkeit zu Fragen an Prof. Olt und Oberst Speckner.
Das Buch, so Heimatbundobmann Roland Lang, ist ein weiterer Beweis dafür, das die Freiheitskämpfer keine Mörder, sondern Idealisten waren. Das Buch „Zwischen Porze und Roßkarspitze …“ (ISBN 978-3-902455-21-5) ist im guten Buchhandel sowie über auslieferung-porze@buchdienst.com erhältlich.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes