Als Antwort auf das „TIROLER MERKHEFT“ der SÜD-TIROLER FREIHEIT will Mauro Minniti nun eine 8 Seiten umfassende Broschüre mit dem Titel „Il terrorismo in Alto Adige“ in den Schulen verteilen lassen, so Roland Lang. Das Wort „Südtirol“ kommt in der Broschüre nicht vor, es gibt nur das „Alto Adige“. Von Folterungen und toten Südtiroler Häftlingen ist keine Rede. Der Auftragsmord an Luis Amplatz und Jörg Klotz finden ebenfalls keine Erwähnung. Auch die unbeteiligten Südtiroler Opfer Josef Locher aus dem Sarntal, Hubert Sprenger aus Mals, Peter Wieland, Peter Thaler u. A., die von italienischen Soldaten erschossen wurden, sind für Minniti nicht erwähnenswert.
Aufgelistet werden hingegen die Namen von Carabinieri und Soldaten, deren Tod nach heutigen zeitgeschichtlichen Erkenntnissen nicht den Südtiroler Freiheitskämpfern anzulasten ist. Es sind dies die Toten von der Steinalm und der Porzescharte, aber auch der Name des Carabiniere Tiralongo, von dem heute ein ehemaliger Kamerad sagt, dass dieser ein Opfer eines Streites unter den Carabinieri geworden sei.
Die in Werken anerkannter Historiker publizierten Erkenntnisse werden von Minniti ignoriert. Das vor einigen Monaten erschienene Buch des österreichischen Militärhistoriker Hubert Speckner „Zwischen Porze und Roßkarspitze …“ beweist zum Beispiel eindeutig, dass der blutige Vorfall auf der Grenze mit vier Toten keinesfalls den Freiheitskämpfern angelastet werden kann.
„La Destra“ und Minniti berufen sich stattdessen auf die umstrittenen Urteile menschenrechtswidriger Prozesse in den Sechzigerjahren, die gegen abwesende Angeklagten durchgeführt worden waren. Diese gemäß einer alten faschistischen Strafprozessordnung geführten Prozesse und gemäß des alten faschistischen Strafgesetzbuches ergangenen Urteile sind kein Ruhmesblatt in der europäischen Rechtsgeschichte. Teilweise waren dieselben Angeklagten wegen derselben Vergehen in Österreich freigesprochen worden.
Für „La Destra“ und einen Mauro Minniti sind sie hingegen der Beweis ihrer persönlichen Wahrheit, die sie auch anderen glauben aufdrängen zu müssen.
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT
Die Broschüre ist unter http://www.wobook.com/