Im vorigen Schuljahr musste ich meiner Tochter, die damals die 2. Klasse Mittelschule besuchte, bei der Vorbereitung auf eine Schularbeit über Geografie helfen. Die Sprache des Faches war dabei nicht Deutsch, sondern Italienisch! Konkret ging es um die Orts- und Talnamen von Südtirol. All diese Namen mussten auswendig gelernt werden: Alto Adige, Val d’Ultimo, Passo del Rombo usw.
Das Erlernen dieser Begriffe hat nicht nur meiner Tochter, sondern auch mir große Schwierigkeiten bereitet und uns regelrecht verwirrt! Ich fragte mich: Was soll das? Lauter erfundene, faschistische Namen! Was hat sich der Lehrer dabei gedacht? Sollte, wenn schon „italienische“ Ortsnamen das Thema sind, nicht vielmehr vermittelt werden, dass diese überwiegend einen nationalistisch-faschistischen Hintergrund haben und reine Erfindungen sind? Und was jedoch am Allerwichtigsten wäre, wenn es um das Erlernen des Italienischen geht: Unseren Schülern sollten zuerst die Grammatikregeln und das richtige Benutzen eines Wörterbuchs beigebracht werden! Faschistisches Kulturverbrechen, das als solches jedoch totgeschwiegen wird, schön verpackt im Heimatkundeunterricht. Sehen so die Lehrpläne für unsere Zukunft aus?
Hannelore Koller Schwienbacher