„Eigentlich hätte man aus den negativen Erfahrungen der letzten Jahre lernen müssen“, so berichteten Hannes Innerhofer viele Betroffene über den derzeitigen Zustand im Sanitätsbetrieb von Meran. Es hat auch in der Vergangenheit mehrere negative Fälle gegeben, sodass vonseiten der Verantwortlichen bei der Ausschreibung der Foyer-Bar mehr Vorsicht angebracht gewesen wäre.
So wurde etwa bereits vor 2 Jahren die Waschküche im Meraner Krankenhaus geschlossen und nach Italien ausgelagert. Diese Entscheidung wurde damals vorgeblich aus Kostengründen entschieden, die Realität war allerdings eine ganz Andere! So mussten damals Arbeitsplätze abgebaut werden, und die ganze „Auslagerung“ stellte sich als großer Kostenfaktor dar. Die Wäsche wurde deutlich teurer, da sie zur Hälfte „in Fetzen“ nach Meran zurückkam und ehemalige Mitarbeiter der Waschküche damit beauftragt werden mussten, die Schäden, welche durch die Auslagerung und unsachgemäße Reinigung verursacht wurden, zu flicken.
Eine weitere negative Erfahrung, von der man berichtet, und aus der man hätte lernen können, ist die Gebäudereinigung: Auch damit wurde eine italienische Gruppe beauftragt, die daraufhin für hunderte Reklamationen sorgte. Diese Firma gab eine vorgeschriebene Zeit für die Reinigung an, die jedoch in keinem Verhältnis zu einer optimalen Reinigung eines Krankenhauses stand – in der vorgegebenen Zeit war dies nicht möglich.
Dieselbe Firma, mit der man jedoch bereits negative Erfahrungen in Sachen „Reinigung“ erfahren hatte, übernahm wenig später die 2. Bar in der Rehabilitations-Abteilung des Krankenhauses Meran. Gerade für eine sanitäre Einrichtung stellt sich hier die Frage: Warum werden dort keine ordentlichen Fachleute geholt?
Eine weitere Firma, welche 2009 die Ausschreibung für besagte Reha-Bar gewonnen hatte, fiel dadurch negativ auf, dass sie nur die ersten 2-3 Monate ihre Miete und Pacht gezahlte, und dann nicht mehr. In der darauffolgenden Zeit hat der Sanitätsbetrieb von dieser Firma keinen einzigen Cent mehr gesehen, das Personal konnte nicht mehr bezahlt werden, Möbelstücke wurden entwendet und in einer Nacht- und Nebelaktion war diese Firma plötzlich über alle Berge!
In Anbetracht der Tatsache, dass der Sanitätsbetrieb wahrlich ein „gebranntes Kind“ bzgl. negativer Erfahrungen ist, stellt sich die neue Ausschreibung der Foyer-Bar als „Projekt“ dar, von dem man noch nicht einmal weiß, wie es dieses Mal ausgehen wird. Der Sanitätsbetrieb Meran argumentiert seine Entscheidung in Sachen Ausschreibung derzeit noch mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Was allerdings verschwiegen, wird ist die Tatsache, dass es eben nicht Gesetz ist, wie die Ausschreibung formuliert werden muss. Der genaue Modus der Ausschreibung wird nämlich vom Sanitätsbetrieb selbst festgelegt, und nicht vom Gesetzgeber. Dazu zählen vor allem die wichtigsten Punkte, nämlich Jahre und Höhe.
Für Hannes Innerhofer und viele Betroffene vor Ort stellen sich daher diese offenen Fragen:
– Warum ist eine Ausschreibung, wie jene in der „Reha-Bar“ von 3+3+3 Jahren nicht im Falle der Foyer-Bar zur Anwendung gekommen, die eine europaweite Ausschreibung mit so hohen Angeboten verhindert hätte?
– Warum führt der Sanitätsbetrieb Meran nicht eine Art „Punktesystem“ bei der Auswahl der Bewerber ein, welches garantiert, dass Qualität, Seriosität und Sauberkeit eines Bewerbers Voraussetzung sind und eben nicht die Höhe des Angebotes?
– Warum werden die Einnahmen der Foyer-Bar, welche bekannt sein müssten, nicht mit dem Angebot abgeglichen, um zu überprüfen, ob sich ein Bewerber mit so hohen Summen überhaupt noch über Wasser halten kann und sich die ganze Sache auch wirklich rechnet?
– Warum setzt man nicht voraus, dass ein Bewerber für seine Bar hauptsächlich Süd-Tiroler Qualitätsprodukte verwendet, wie dies derzeit noch der Fall ist, anstatt günstigere Erzeugnisse aus Italien zu verwenden?
Auf diese Fragen erwarten sich sehr viele Mitarbeiter und Betroffene im Sanitätsbetrieb Meran zu Recht endlich Antworten!
Hannes Innerhofer
SÜD-TIROLER FREIHEIT