Der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, bezeichnet das heutige Interview mit dem deutschen Botschafter in Rom, welcher das Selbstbestimmungsrecht in Abrede stellt, als gezielten Versuch, die wachsenden Selbstbestimmungsbestrebungen in Süd-Tirol zu bekämpfen und die Bevölkerung zu verunsichern. Dem deutschen Botschafter sei seine private Meinung unbenommen, Tatsache ist jedoch, dass sich bereits mehrere EU-Abgeordnete positiv zur Selbstbestimmung Süd-Tirols geäußert haben und nächstes Jahr in Schottland abgestimmt wird. Die Selbstbestimmung ist somit schon längst Realität!
Bei einem internationalen Kongress der Völker und Minderheiten Europas, im Frühjahr in Meran, haben die EU-Abgeordneten Ana Miranda, Ian Hudghton und Mark Demesmaeker ganz klar und unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass die Selbstbestimmungsbestrebungen Süd-Tirols unterstützt werden und die Süd-Tiroler ein Recht darauf haben.
Die Selbstbestimmung ist primär ein faktisches Phänomen und kein juridisches.
Erst wenn Süd-Tirol die Forderung nach Selbstbestimmung erhebt, werden sich die Regierungen in Europa damit befassen und dies genauso akzeptieren, wie sie die Abstimmung nächstes Jahr in Schottland akzeptieren.
Dass der deutsche Botschafter mit seiner Einschätzung falsch liegt beweisen nicht nur die aktuellen Entwicklungen in Europa, sondern auch die die jüngste Geschichte seines eigenen Landes.
Hätte die Bundesrepublik Deutschland nämlich noch im Mai 1989 die Forderung nach einer Wiedervereinigung erhoben, hätte sich sicher kein Staat in Europa gefunden, der dies aktiv unterstützt. Mit genau denselben Floskeln wäre die Diskussion darüber abgetan worden, mit denen heute die Selbstbestimmung in Süd-Tirol bekämpft wird. Wenige Monate später war die Wiedervereinigung jedoch Realität.
L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT