Die beiden Landesjugendsprecher der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Benjamin Pixner und Hannes Innerhofer, üben scharfe Kritik am Wahlkampfthema der „gemischtsprachigen Schule“, welches im Laufe dieses Wahlkampfes von sehr vielen italienischen und sogenannten „interethnischen“ Parteien landauf landab gefordert wird. Es ist gerade für eine Minderheit in einem fremden Staat verantwortungslos, solche Forderungen zu stellen, da die Folgen eines solchen Projekts sehr wohl schon bekannt sein müssten.
Es ist schon verwunderlich, mit welcher Naivität und Verantwortungslosigkeit sich manche politische Mitbewerber dem Thema der Bildung in Süd-Tirol widmen. Unter dem Vorwand einer offenen Gesellschaft und der Mehrsprachigkeit wird etwa die Einführung einer gemischtsprachigen -bzw. „mehrsprachigen“ Schule gefordert. Auf den ersten Blick mag eine solche Forderung ganz und gar nicht schlecht klingen. So ist die Erlernung von mehreren Sprachen in der heutigen Gesellschaft selbstverständlich das Um und Auf, um sich persönlich weiterentwickeln zu können. Was aber nicht angehen kann, ist, dass man hier scheinbar unverhohlen in wichtige autonome Bestimmungen der Süd-Tiroler eingreifen möchte, die das Erlernen der eigenen Muttersprache vorsehen.
Gerade in einem Land, wie Süd-Tirol, in dem hauptsächlich der Dialekt gesprochen wird und der erste bildende Kontakt zur „Hochsprache“ erstmals in der Schule stattfindet, sind solche „gemischtsprachigen“ Experimente mehr als unangebracht. Denn solange ein Kind nicht zuerst in seiner eigenen deutschen Hochsprache gefestigt ist, wird es sich langfristig sehr schwer tun, überhaupt eine Sprache perfekt zu beherrschen, um dann z.B. mehrere Fremdsprachen erlenen zu können, die auf das Beherrschen der eigenen Hochsprache aufbauen. Solche Dinge dürfen nicht zu ungunsten des eigenen muttersprachlichen Unterrichts gehen, der fundamental für ein Kind und seine Zukunft sind. Fälle, in denen Süd-Tiroler Studenten an deutschen Universitäten einen Deutsch-Kurs erhalten haben, oder Berichte von Lehrern darüber, dass es sehr viele Maturanten gibt, die keinen einwandfreien deutschen Aufsatz mehr schreiben, sind nämlich bereits heute an der Tagesordnung und sollten uns mahnen.
Auch das Aosta-Tal sollte uns ein mahnendes Beispiel dazu sein, was es besonders für eine sprachlich-kulturelle Minderheit in einem fremden Staat heißt, ein solches Schulmodell einzuführen. Die dort lebende französische Minderheit machte dort einst 95% der Bevölkerungsschicht aus. Mit der Einführung einer „gemischtsprachigen“ Schule und weiteren Verdrängungsprozessen der eigenen Sprache zu Gunsten der Staatssprache, nämlich des Italienischen, haben dazu geführt, dass sich heute nur noch knapp 2% zur französischen Minderheit bekennen und das Italienische Überhand genommen hat. Einen ausführlichen Bericht darüber, welche Folgen es in Aosta gegeben hat, hat die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT bereits 2008 zusammen mit dem Vertreter Etienne Alexandre Andrione aufgezeigt. (www.suedtiroler-
Die JUNGE SÜD-TIROLER FREIHEIT kommt deshalb nur zu einem klaren Schluss: Ja zur Mehrsprachigkeit, aber Nein zu „gemischtsprachigen“ Experimenten, die zu ungunsten der eigenen Kultur und Identität, aber vor allem des muttersprachlichen Prinzips gehen.
Benjamin Pixner und Hannes Innerhofer
Landesjugendsprecher der SÜD-TIROLER FREIHEIT