Nicht witzig, sondern traurig ist der Wissensmangel von Herrn Mellauner in der heutigen „Neuen Südtiroler Tageszeitung“. Versachlichung ist nötig: Südtirol ist ohne Italien wirtschaftlich durchaus lebensfähig, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer in einer Studie der Jahre 1996-2007 erhoben hat. Wir waren bereits damals Nettozahler, inzwischen mussten wir Rom über eine Milliarde Euro zusätzlich schenken.
Italien ließe uns nicht gehen? Senator und Staatspräsident Francesco Cossiga hat im Römischen Parlament zwei Mal einen Gesetzentwurf zur Selbstbestimmung Südtirols eingebracht. Dafür hat ihn die SVP persönlich verunglimpft.
Österreich mag uns nicht? Sagt wer? Jeder Außenminister versichert, Österreich richte sich selbstverständlich nach dem Willen der Südtiroler.
Das „Mischvolk“ gab es schon lange vorher, im Vielvölkerstaat der Habsburgmonarchie gab es Vielfalt, Mehrsprachigkeit und Völkerverständigung. Seit der Annexion Südtirols gilt Einfalt, amtliche Einsprachigkeit und faschistische Namensgebung. Statt des europäischen Geistes kolonialistisches Gehabe!
Die reichsten Staaten Europas sind Liechtenstein mit 36.800 Einwohnern, San Marino mit 32.000, und Monaco mit 33.000, alles „Vororte“ von Bozen. Sind das Bananenrepubliken?
Barbara Klotz