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Einsprachige Besucherausweise: Roland Lang fordert von der RAI die Zweisprachigkeit ein

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In einem Brief an RAI Direktor Vittorio Longati fordert Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT die Einhaltung der Zweisprachigkeitspflicht. So wurde ihm, als er gestern  die Rundfunkanstalt betrat, um an der Sendung Pro und Contra teilzunehmen, nur ein einsprachiger italienischer Besucherausweis ausgestellt.

Der Sender Bozen kommt damit in keiner Weise seinem Auftrag als Minderheitensender nach, da er die Rechte der deutschen und ladinischen Volksgruppe auf den gleichberechtigten Gebrauch ihrer Muttersprache einfach  ignoriert. Da der Rai Sender Bozen jährlich mit 20 Millionen Euro durch das Land Südtirol bezuschusst wird, wird auch der Landeshauptmann im Brief aufgefordert, die Zweisprachigkeitspflicht am Mazziniplatz einzufordern.

Der Brief im Wortlaut:

An den Direktor der RAI-Sender Bozen
Herrn Vittorio Longati
Mazziniplatz 23
39100 Bozen

Zur Kenntnis:

An den Landeshauptmann von Südtirol
Herrn Dr. Luis Durnwalder
Landhaus 1
39100 Bozen

An die Südtiroler Medien

Sehr geehrter Herr Direktor des RAI- Sender Bozen

Am 12. November wurde ich zu einer Pro und Contra Sendung in die Rai eingeladen. Dort wurde mir zu meinem Unverständnis beim Eingang ein nur einsprachig italienischer Besucher Ausweis ausgehändigt.

Anscheinend ist Ihnen, Herr Vittorio Longati als  Direktor der  RAI-Sender Bozen die in Südtirol mit Dekret vom 15.7.1988 D.P.R  Nr. 574 geregelte Pflicht für öffentliche Körperschaften und Anstalten unbekannt oder sie missachten sie wissentlich.

Als Südtiroler und Angehöriger der deutschen Sprachgruppe fordere ich den Rai Sender Bozen auf, die vom Gesetz garantierte Zweisprachigkeitspflicht sofort zu beachten und diese auch bei den Ausweisen für Gäste der Rundfunkanstalt einzuhalten.

Der RAI-Sender Bozen hätte als Minderheitensender die besondere Aufgabe, die Rechte der deutschen und der ladinischen Sprachgruppe in Südtirol zu berücksichtigen. Mit einseitig nur in der Staatssprache gedruckten Besucherausweisen zeigt die RAI, dass sie dieser Aufgabe anscheinend nicht gewachsen ist. Denn der Respekt gegenüber einer Volksgruppe beginnt mit der Berücksichtigung ihrer auch gesetzlich verankerten Sprache.

Da die Rai in Bozen jährlich vom Land Südtirol mit 20 Millionen Euro unterstützt wird, ersuche ich auch den Landeshauptmann, sich bei der Rai für die Einhaltung der Zweisprachigkeitspflicht einzusetzen.

Sollte es innerhalb November keine zustimmende Antwort und damit zweisprachige bzw. dreisprachige Besucherausweise beim Sender Bozen geben, so werde ich unsere Landtagsabgeordneten ersuchen, im Landtag eine diesbezügliche Anfrage zu stellen und gleichzeitig auch den Regierungskommissär, Herrn Valerio Valenti, von der Verletzung der Zweisprachigkeitspflicht in Kenntnis setzen und die nötigen Schritte beantragen.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT

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