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In Erinnerung an Eduard Wallnöfer zum 100. Geburtstag

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In Erinnerung an Eduard Wallnöfer zum 100. Geburtstag

Am 11. Dezember wäre der Tiroler Alt-Landeshauptmann Eduard Wallnöfer, „D’r Walli“ genannt, 100 Jahre alt geworden. Wallnöfer wurde zu Recht oft als der Landesvater von ganz Tirol bezeichnet. Er war ein Tiroler durch und durch und bekannte sich immer wieder offen zur Tiroler Landeseinheit! Sein Einsatz für ganz Tirol bleibt unvergessen, so Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT.

Wallnöfer erblickte in Gschneir oberhalb Schluderns im Süd-Tiroler Vinschgau das Licht der Welt. Sein Vater fiel nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs. Nach Kriegsende heiratete die Mutter einen Kriegskameraden des Vaters und zog ins obere Inntal, wo Edl sein weiteres Leben verbrachte, zeitlebens aber mit Süd-Tirol verbunden blieb. Er besuchte die Grundschule und die landwirtschaftliche Lehranstalt in Imst. 1940 heiratete er Luise Thaler, die ihm vier Kinder schenkte. Seine politische Aktivität bewies er bereits in der Jungbauernschaft seines Bezirks. Ab 1945 war Wallnöfer Gemeinderat in Barwies am Mieminger Plateau und zog 1949 für die ÖVP in den Tiroler Landtag ein. Knapp 36-jährig wurde er Landesrat für Landwirtschaft und leitete ab 1961 das Süd-Tirol-Referat. Als Ende Juni 1963 Landeshauptmann Hans Tschiggfrey verstarb, wurde „d’r Walli“ zu seinem Nachfolger gewählt.

Wallnöfer blieb fast ein Vierteljahrhundert Tiroler Landesvater, ehe er aus Krankheitsgründen 1987 das Amt an seinen Nachfolger Alois Partl übergab. Im März 1989 starb Wallnöfer im Alter von 76 Jahren in Innsbruck, nachdem er aufgrund einer schweren Lungenentzündung im Spital gelegen war. Wallnöfer leitete 1982 die Schaffung der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer, die auch das alte Kronland Tirol umschloss, in die Wege. Auch trägt die Einführung der Dreiländer-Landtage (Tirol, Süd- und Welschtirol) seine Handschrift.

Überdies war Wallnöfer, in dessen Amtszeit zwei Olympische Winterspiele fielen, als Straßenbauer bekannt. Ein legendäres Zitat von ihm war: „Tirol war immer ein Pass- Land, und wenn wir die Autobahn nicht bauen, wird Tirol umfahren werden.“

Vielen sind seine Tränen beim Tiroler Festumzug 1984 in Erinnerung. Vor laufenden Kameras erklärte er damals:
„Ich kann heute nicht weggehen, ohne dass ich neuerlich das tiefe Empfinden habe, dass eine Grenze durch dieses Land einfach ein schreckliches Unrecht ist“.

Wallnöfer, auch dessen Schwiegersohn Herwig van Staa wurde Landeshauptmann von Tirol, war ein religiöser und sehr pflichtbewußter Mensch. Humor, Handschlagqualität, Charisma und Charakter zeichneten ihn aus. Just in einer hastigen Zeit wie heute wären diese Charaktere in der Politik nicht fehl am Platz. So könnte man auch das schwindende Vertrauen in die hohe Politik zurückgewinnen.

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