Vom 7.-23.02.2014 finden die nächsten olympischen Winterspiele statt. Diesmal in Sotschi, einer russischen Stadt am Schwarzen Meer, am Rande des Kaukasus-Gebirges. Die Olympiade findet damit in der konfliktreichsten russischen Region statt, wo Minderheiten brutal unterdrückt werden! Diese Olympiade wird alle Lügen strafen, die immer behaupten, dass Politik und Sport nichts miteinander zu tun hätten. Nicht umsonst hat der deutsche Bundespräsident Gauck seinen Besuch in Sotschi abgesagt.
Auch Süd-Tiroler Sportler werden wieder angehalten, für einen Staat Medaillen zu holen, der nicht der ihre ist. Zum Fahnenträger wurde diesmal (bewusst oder unbewusst) unser bester Rodler auserkoren. Damit wiederholt sich das leidige Bild, dass Süd-Tiroler Spitzensportler bei internationalen Wettkämpfen als Italiener dargestellt werden, und somit ihre wahre Identität verleugnet wird. Bei erfolgreichen Leistungen werden ihnen nicht selten Trikolore-Fahnen in die Hand gedrückt, und sie werden zu Treuebekenntnissen zum italienischen Staat gedrängt. Diese nationalistische Zurschaustellung von Sportlern, die sich häufig gegen ihren Willen zum fremdnationalen Staat Italien bekennen müssen, kann nur als Missbrauch bezeichnet werden, da damit die Sportler instrumentalisiert und in ihrer persönlichen Freiheit beschnitten werden.
Sportliche Wettkämpfe und erzielte Leistungen sind stets auch Träger von Emotionen, mit denen ein Herkunftsbewusstsein forciert wird. Insbesondere für die Süd-Tiroler Jugend ist es daher äußerst bedenklich, dass diese ihre sportlichen Vorbilder in Athleten findet, die öffentlich eine „wir sind Italiener- Mentalität“ verbreiten müssen.
Aber auch dem Ansehen des Landes wird dadurch nachhaltig Schaden zugefügt, da ein Beharren auf Besonderheiten des Minderheitenstatus international nicht mehr zu rechtfertigen ist, wenn die Süd-Tiroler Sportler durch ihr Auftreten selbst den Eindruck erwecken, „stolze Italiener“ zu sein.
Es ist schlimm genug, dass die Süd-Tiroler Sportler für Italien antreten müssen und dies nicht für ihr Vaterland oder für ihre Heimat tun können. Ihnen eine falsche Identität aufzuzwingen, und die Süd-Tiroler somit auch international als Italiener darzustellen, ist jedoch nicht akzeptabel und muss entschieden verurteilt werden.
Ein gewichtiger Grund dafür ist vor allem die Tatsache, dass die Süd-Tiroler Spitzensportler beruflich bei staatlich militärischen Einheiten, nämlich Carabinieri- oder Finanz verpflichtet sind, die ihrerseits Druck ausüben, damit sich „ihre Sportler“ zu Italien bekennen.
Dieses leidige Problem ließe sich lösen, indem es den Süd-Tiroler Spitzensportlern freigestellt wird, in den Landesdienst übernommen zu werden. Dadurch bestünde kein Druck mehr auf Sportler, mit der Trikolore zu schwingen, oder sich zu Italien bekennen zu müssen.
Dies vorausgeschickt,
beschließt der Süd-Tiroler Landtag
1) die Instrumentalisierung der Süd-Tiroler Sportler zu italo-nationalistischen Zwecken zu verurteilen
2) die Landesregierung zu beauftragen, Maßnahmen für eine Übernahme der Süd-Tiroler Spitzensportler in den Landesdienst zu treffen.
L.-Abg. Bernhard Zimmerhofer
L.-Abg. Sven Knoll
L.-Abg. Dr. Eva Klotz
SÜD-TIROLER FREIHEIT- Freies Bündnis für Tirol
Abstimmungsergebnis: Mehrheitlich abgelehnt.
- Punkt a:
Ja-Stimmen 2
Gegenstimmen 21
Enthaltungen 6 - Punkt b:
Ja-Stimmen 9
Gegenstimmen 23 - Punkt c:
Ja-Stimmen 9
Gegenstimmen 22