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Neue Landesregierung soll Maßnahmen zur Sicherstellung des Rechts auf Gebrauch der deutschen Muttersprache ergreifen

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Mit Bekanntwerden des Falles eines Süd-Tiroler Transportunternehmers, der zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, weil er die Arbeitsverträge seiner Mitarbeiter nur in deutscher Sprache verfasst hat, wurde wieder einmal die Problematik der permanenten Missachtung des Rechts auf Gebrauch der deutschen Muttersprache deutlich. Der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, fordert von der neuen Landesregierung daher endlich effektive Maßnahmen zur Sicherstellung und Durchsetzung des Rechts auf Gebrauch der deutschen Muttersprache.

In der vergangenen Legislaturperiode haben die Abgeordneten der SÜD-TIROLER FREIHEIT in beinahe jeder Landtags-Session auf Verletzungen dieses Rechts hingewiesen, die alte Landesregierung hat jedoch so gut wie nichts dagegen unternommen.

In fast allen Lebenslagen werden die Süd-Tiroler damit konfrontiert, dass dieses Recht einfach ignoriert wird.

Gesetzestexte nur in italienischer Sprache gültig:
Obwohl in Süd-Tirol die deutsche Sprache auch Amtssprache ist, müssen selbst alle Gesetze des Süd-Tiroler Landtags in italienischer Sprache verfasst werden. Die deutsche Übersetzung ist dabei nur Kosmetik, denn maßgebend ist nur der italienische Wortlaut.

Medikamentenbeipackzettel und Lebensmittelangaben:
Obwohl die gesetzlichen Bestimmungen deutschsprachige Beipackzettel vorschreiben und eine EU-Richtlinie sogar die sprachlichen Inhaltsangaben bei Lebensmittel regelt, sind diese noch immer vielfach nur in italienischer Sprache vorhanden.

Deutschsprachige Formulare:
Für Behördengänge müssen Formulare ausgefüllt werden. Allzu oft sind diese in deutscher Sprache jedoch nicht vorhanden. Die Standardausrede ist dann, dass diese erst nachgedruckt werden müssen, was jedoch nie geschieht. Besonders eklatant ist dieser Missstand bei den Steueragenturen.

Behörden und Dienstleistungsunternehmen:
Egal ob bei der Post, im Krankenhaus, bei der Polizei oder im öffentlichen Verkehrswesen, überall müsste das Recht auf Gebrauch der deutschen Muttersprache garantiert werden. „Müsste“, denn die Realität ist, dass immer öfter nur mehr italienisch gesprochen wird. Insbesondere durch die Auslagerung von Dienstleistungen an Subunternehmen verschärft sich diese Situation zusehends.

Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll bezeichnet diese schleichende Aushöhlung des Rechts auf Gebrauch der deutschen Muttersprache als inakzeptable sprachliche Unterwanderung, die die Bürger Süd-Tirols in die paradoxe Situation versetzt, unangenehm auffallen zu müssen, nur um zu ihrem Recht zu gelangen. Es gilt zu betonen, dass es dabei nicht um eine Geringschätzung der italienischen Sprache geht, sondern um die Einhaltung von Gesetzen. Das Recht auf Gebrauch der deutschen Muttersprache hat hart erkämpft werden müssen und darf nicht einer „wir-können-ja-eh-italienisch-Mentalität“ geopfert werden.

L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT

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