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Bedenkliche Berichterstattung der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“

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Bedenkliche Berichterstattung der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“

Was die „Neue Südtiroler Tageszeitung“ vom selbstverwalteten Referendum der SÜD-TIROLER FREIHEIT hielt bzw. hält, war schon alleine an den Aufmachern schnell ersichtlich. Da war von „Umfrage-Käse“, „Pannen-Umfrage“ und „Wahlkampf-Gag“ die Rede. Natürlich vertritt jedes Printmedium eine gewisse Blattlinie, das ist auch legitim. Seriöser Journalismus, so meine romantische, vielleicht sogar naive Einstellung, bringt dermaßen persönliche und kontroverse Ansichten aber in Kommentaren oder Glossen unter. Suggestion statt sachlicher Berichterstattung, Quote statt Qualität. Mit der Veröffentlichung des frei erfundenen und weit daneben liegenden Ergebnisses des Referendums hat die TZ übers Ziel hinaus geschossen.

So brachte das Blatt schon vor der Auszählung des selbstverwalteten Selbstbestimmungsreferendums die vermeintliche Beteiligung ans Licht: 5%, knapp 20.000 Stimmen, „nur“ die Wähler/innen der SÜD-TIROLER FREIHEIT hätten demnach abgestimmt. Für die TZ ein Flop sondergleichen. Und die schallende Ohrfeige für die „Zeugen Evas“ musste deshalb natürlich gleich auf die Titelseite. Die Meldung kam aber zu einem Zeitpunkt, als die Registrierung der Briefe erst anlief und damit keine wie auch immer gearteten „Insiderinformationen“ nach außen gelangen konnten. Selbiges gilt für die SMS- und Online-Abstimmung. Außerdem hat die SÜD-TIROLER FREIHEIT alleine am Abstimmungstag Mitte Oktober über 10.000 Wahlkarten eingeholt. Dennoch hat sich die TZ entschieden, basierend auf Gerüchten und sonderbaren Schlüssen, eine Titelseite zu basteln. Am Ende beteiligten sich 60.000 Südtiroler/innen an der Abstimmung, es war nun von „Evas Erfolg“ die Rede und die TZ lag ganze 300% daneben. Ist das ernstzunehmender Journalismus?

Bisher verband man mit der TZ einen bunten und unterhaltsamen Fleck in der grauen Medienlandschaft Süd-Tirols, weshalb zu hoffen bleibt, dass sie in Zukunft wieder vermehrt auf Inhalt anstatt auf (falsche) Schlagzeilen setzt.

Stefan Zelger,
Hauptausschussmitglied und Gemeinderat der SÜD-TIROLER FREIHEIT in Tramin

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South Tyrol referendum: 92,17% of voters for self-determination
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