Zur 40. Bundesversammlung kamen am Samstag die Mitglieder des Südtiroler Heimatbundes im Mehrzwecksaal in Vilpian zusammen. Nach der Gedenkminute für die im vergangenen Jahr verstorbenen Freiheitskämpfer stellte der Obmann Roland Lang in seiner Ansprache fest, dass die immer wieder bedrohte Autonomie in unseren Augen ein Provisorium, aber kein Ersatz für das Selbstbestimmungsrecht ist.
Wenn heute manche Politologen und Völkerrechtler von der „inneren Selbstbestimmung reden“ und damit die Autonomie meinen, so verkehren sie den Begriff „Selbstbestimmung“ ins Gegenteil und gaukeln vor, dass die Autonomie ausreiche. Der Südtiroler Heimatbund versteht sich weiterhin als das politische Gewissen zur Wahrung des unverzichtbaren Grundrechts des Südtiroler Volkes auf Selbstbestimmung. Diesen Weg gehen wir unbeirrt weiter. Wir machen auf bedenkliche Entwicklungen aufmerksam und erheben unsere Stimme, wenn wir sehen, dass grundlegende Rechte leichtfertig auf Spiel gesetzt werden, stellte der Obmann fest.
Der Südtiroler Heimatbund blickt heute auf vierzig Jahre seines politischen, kulturellen und menschlichen Einsatzes zurück. Er hat seine Grundsätze bewahrt, an seinen Zielen festgehalten, sich dem Zeitgeist und dem billigen politischen Opportunismus nicht gebeugt. In diesem Geist wollen wir in die Zukunft gehen, beendete Roland Lang seine Ansprache.
Zahlreich waren die Grußbotschaften an die 40. Bundesversammlung, so unter anderem von Ltg. Dr. Eva Klotz, Ltg. Sven Knoll, N. Abg. Werner Neubauer, Regionalratspräsidenten a. D. Dr. Franz Pahl und den Freiheitskämpfern Sepp Forer und Dr. Erhard Hartung.
Der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Bernhard Zimmerhofer, ging in seinem Referat zu den weiteren Schritten nach dem Selbstbestimmungsreferendum ein und erstellte folgende Kernaussagen:
– Die Entwicklung hin zur Selbstbestimmung hat seid unserem Referendum im Ahrntal 2011 und dem landesweiten Referendum 2013 eine große Aufwertung erfahren.
– Das Thema ist dadurch in aller Munde, und damit Phase 1 abgeschlossen.
– Phase 2 bedeutet, dass nach Schottischem Vorbild ein „Weißbuch“ erstellt wird in dem sämtliche Fragen zur Umsetzung der Selbstbestimmung aufgezeigt werden.
– Phase 3 bedeutet dann die Umsetzung dieses Rechts.
– Wichtig ist zu betonen, dass alles auf friedlichen, demokratischen Weg erreicht werden muss!
– Der Landeshauptmann hat anlässlich seiner Haushaltsrede betont, dass er die Initiativen sehr genau verfolgen und beobachten wird. Dies ist aber zu wenig! Man muss selber die Initiative ergreifen, und nicht warten bis es andere tun! Es braucht mehr Mutbürger, so der Abgeordnete.
Dietmar Weithaler von der SOKO Gruppe Tatort „Alto Adige“ bedauerte in seinem Impulsreferat, dass in Südtirol vielfach ein falsches Toleranzdenken grassiere und eine verklärte Vorstellung von politischer Korrektheit herrsche. Dies beweist auch der Umgang mit den Ortsnamen. Die italienischen Pseudo-also Falschnamen, als Überbleibsel aus der Zeit des Faschismus, verdienen keine Toleranz und schon gar nicht die Verharmlosung oder gar die Verteidigung. Wir müssen nachdenken, mitdenken, weiterdenken und uns der Verantwortung gegenüber der Sprach-und Siedlungsgeschichte unserer Heimat und vor allem der historischen Wahrheit bewusst werden. Ortsnamen sind Kulturdenkmäler, welche es zu schützen gilt, stellte Weithaler fest.
Mit dem Absingen der Tiroler Landeshymne endete die 40. Bundesversammlung des Südtiroler Heimatbundes.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes