Nicht unwidersprochen kann der Bericht „Beipack-Problem fast auskuriert“ in der gestrigen Dolomiten bleiben, so Roland Lang, Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT. Denn die sogenannte „Kompromisslösung“ aus dem Jahre 2006 brachte wieder eine Ungleichstellung der deutschen Sprache mit sich. Während der Italiener sein Medikament kauft und seinen Beipackzettel in seiner Muttersprache vorfindet, muss der deutsche Südtiroler um seinen Beipackzettel bitten.
Nicht selten warten in der Apotheke andere Kunden, sodass er dafür missliebige Blicke ernten muss. Auch so mancher Apotheker möchte lieber weiter Kunden bedienen, als den deutschen Beipackzettel auszudrucken.
In einigen Apotheken in Bozen wird der Beipackzettel auf Ersuchen auch auf Albanisch, Türkisch oder Marokkanisch ausgedruckt. Dies ist natürlich sehr zu begrüßen. Aber den Ausdruck der deutschen Beipackzettel auf Ersuchen als Kompromisslösung zu bezeichnen, ist nicht richtig. Denn mit dieser Lösung wurde die deutsche Sprache nicht gleichgestellt, sondern sie wurde nur mit marokkanisch und albanisch auf die gleiche Ebene gehoben.
Außerdem sagt es bereits der Name: „Beipackzettel“ ist der Zettel, der der Packung beiliegt. Und das Recht, diesen in der Medikamentenschachtel ohne langes lottern in unserer Muttersprache zu erhalten, hätten wir eigentlich seit fast einem Vierteljahrhundert!
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT