Der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, hat diese Woche an der internationalen Verkehrswoche in Innsbruck teilgenommen, bei der zukunftsfähige und nachhaltige Lösungen für den Verkehr über den Brenner gesucht werden, die sowohl das Recht auf Gesundheit der Bevölkerung, als auch den freien Warenverkehr berücksichtigen. Deutlich kam dabei zum Ausdruck, dass nur in Zusammenarbeit der Tiroler Landesteile und in Absprache mit den europäischen Partnern Lösungen gefunden werden können.
Von Seiten der Frächter wurde einmal mehr auf die Problematik der konkurrenzunfähigen Schiene hingewiesen, die eine Verlagerung vielfach uninteressant macht. Während sich die Transportmöglichkeiten auf der Straße in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt haben, liegt die Schiene um Jahrzehnte zurück. Unterschiedliche Sicherheits- und Stromsysteme in den einzelnen EU-Staaten, fehlender Wettbewerb auf der Schiene, aber vor allem die italienische Gesetzgebung stellen enorme logistische und finanzielle Hindernisse dar.
Als Beispiel hiefür sei nur die Tatsache genannt, dass in ganz Europa pro Lok ein Lokführer ausreicht, in Italien jedoch ein zweiter Lokführer, bzw. ein sogenannter „capo treno“ mit anwesend sein muss.
Knapp 90% der über den Brenner transportierten Waren fallen unter den Bereich Fernverkehr und wären somit für den Schienentransport prädestiniert. Ein großer Teil dieser Transporte ist zudem reiner Umwegverkehr, der vermieden werde könnte, wenn der Brenner durch ein einheitliches Mautsystem nicht länger die billigste Verbindung wäre.
Hier gilt es für die Politik anzusetzen und endlich konkrete und aufeinander abgestimmte Maßnahmen zu treffen. Der Brenner Basistunnel kann dazu einen Beitrag leisten, ist jedoch kein Allheilmittel.
L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT