Der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, bezeichnet die Aussagen von Reinhold Messener, der in der heutigen Ausgabe der Tiroler Tageszeitung die doppelte Staatsbürgerschaft als „nicht notwendig“ abstempelt, als unüberlegte Privatmeinung. Es steht Messner völlig frei, ob er persönlich die doppelte Staatsbürgerschaft annehmen würde, sie für die gesamte Bevölkerung jedoch als nicht notwendig hinzustellen, zeugt von Unwissenheit über die Materie und steht im krassen Widerspruch zu seiner selbsternannten Weltoffenheit.

Reinhold Messner war selbst lange genug im EU-Parlament um zu wissen, dass Europa noch immer von den Nationalstaaten diktiert wird und nicht von den Regionen. Er selbst hätte in seinen Jahren als EU-Parlamentarier Maßnahmen ergreifen können, um die von ihm gewünschte EU-Bürgerschaft zu etablieren. Dies ist jedoch nicht geschehen. Selbst das EU-Parlament kann nur über die Staaten und nicht von grenzüberschreitenden Regionen gewählt werden.

Durch eine doppelte Staatsbürgerschaft könnten die Bürger aus dem Bundesland Tirol und Süd-Tirol gemeinsame Listen mit gemeinsamen Kandidaten wählen und somit zu einer Vorbildregion in Europa werden.

Tatsache ist, dass die doppelte Staatsbürgerschaft nicht nur ein Zusammenwachsen der Tiroler Landesteile und eine Annäherung Süd-Tirols an Österreich mit sich brächte, sondern auch für die Bevölkerung von großem Vorteil wäre. Nicht umsonst haben sich doppelte Staatsbürgerschaften in den meisten EU-Staaten inzwischen etabliert und sind ein probates Mittel des Minderheitenschutzes.

Angesichts der autonomiefeindlichen und zentralistischen Tendenzen in Italien ist die Schutzmachtfunktion Österreichs notwendiger denn je. Diese Schutzmachtfunktion kann langfristig jedoch nur ausgeübt werden, wenn zwischen Süd-Tirol und Österreich eine enge Bindung besteht. Die doppelte Staatsbürgerschaft ist dafür die beste Gewähr.

L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT