Brixen – Laut Presseberichten hat der Brixner PD-Vizebürgermeister Gianlorenzo Pedron angekündigt, Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung von feiernden Anhängern der deutschen Fußball-Weltmeistermannschaft mit Geldbußen ahnden zu wollen, während gegen feiernde Anhänger der italienischen Mannschaft bisher nie vorgegangen wurde. Hartmuth Staffler, Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, hat unverzüglich eine Anfrage eingereicht, um zu erfahren, was der SVP-Bürgermeister Albert Pürgstaller zu dieser Ankündigung seines Stellvertreters sagt, die eine klare Diskriminierung der Deutschland-Fans und damit der überwiegenden Mehrheit der Süd-Troler bedeutet.
Es gehe aber nicht nur um die sich aus aktuellem Anlass aufdrängende Frage, sondern um das grundsätzliche Problem, wie lange sich die SVP noch von ihrem Koalitionspartner PD mit nationalistischen Aktionen provozieren lasse, sagt Staffler. So hat PD-Vizebürgermeister Pedron im Jahr 2011 eine urlaubsbedingte Abwesenheit des Bürgermeisters ausgenützt, um dem Staatspräsidenten „im Namen der Bevölkerung von Brixen“ eine Unterwürfigkeitsadresse zum 150-Jahr-Jubiläum des Königreiches Italien zu schicken. Auf Druck des PD hat die SVP-Gemeinderatsmehrheit in Brixen eine „Alpinistraße“ genehmigt und damit jene Militäreinheit geehrt, die die Hauptlast der Aggression gegen unser Land getragen hat. Ebenfalls auf Druck des PD hat die SVP-Mehrheit es abgelehnt, die dem Kriegstreiber Cesare Battisti gewidmete Straße umzubenennen. Sie hat sich, ebenfalls auf Druck des PD, sogar geweigert, dem Straßenschild den Zusatz hinzuzufügen, dass diese Straße früher Stufler Au geheißen hat. Dies ist nur eine kleine Auswahl des alltäglichen, angeblich dem ethnischen Frieden dienenden Nachgebens der SVP gegenüber den unverschämten Forderungen des PD. In Wirklichkeit werden mit diesen Provokationen die ethnischen Spannungen verschärft.
Es ist daher die Frage zu stellen, wie lange die SVP noch die nationalistischen Provokationen des Koalitionspartners PD geduldig hinnehmen will.
Hartmuth Staffler
Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit in Brixen